Fussball

ÖFB hat einen Plan für Länderspiele im Rapid-Stadion

Den Auftakt der EM-Qualifikation bestreitet Österreichs Nationalteam in Linz. Doch wo steigt das Spiel gegen Schweden? Es gibt noch keine Lösung. 

Heute Redaktion
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick fordert einmal mehr Länderspiele im Allianz Stadion von Rapid. 
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick fordert einmal mehr Länderspiele im Allianz Stadion von Rapid. 
gepa

Am 24. März empfängt das rot-weiß-rote Nationalteam zum Qualifikations-Auftakt Aserbaidschan, drei Tage später geht es gegen Estland – beide Partien werden im neuen Linzer Schmuckkästchen, der Raiffeisen Arena, ausgetragen, beide Partien sind mit rund 17.000 Fans ausverkauft. Für das Spiel gegen Schweden sucht der Verband aber weiterhin ein Stadion, obwohl der Austragungsort bereits an den europäischen Fußballverband UEFA übermittelt werden hätte sollen, der ÖFB eine Fristverlängerung zugestanden bekam. 

Teamchef Ralf Rangnick hat am Rande der Kaderbekanntgabe am Dienstag in Wien neuerlich seinen Wunsch bekräftigt, in der Rapid-Heimstätte, dem Allianz Stadion, zu spielen. Die Arena im Westen Wiens hat mit international 24.000 Fans eine ideale Größe, schließlich betonte Rangnick, lieber in einer ausverkauften kleineren Arena spielen zu wollen, als in einem zur Hälfte leeren Ernst-Happel-Oval, das obendrein bereits in die Jahre gekommen ist. 

Heimspiel-Atmosphäre "in jedem verdammten Heimspiel"

Fix ist nur: die Partie gegen Schweden, einen direkten Konkurrenten um das fixe EM-Ticket, wird am 20. Juni in Wien stattfinden. Also entweder in der Rapid-Heimstätte, oder im Prater-Oval. Bis zum 21. März muss der Spielort nun endgültig genannt werden. In dieser Woche soll deshalb eine finale Entscheidung fallen. "Ich bin da ein Traditionalist, ein Fußball-Romantiker. Ich liebe Stadien mit einer richtigen Atmosphäre, wo die Leute nah dran sind", erneuerte der 64-jährige Deutsche seinen Wunsch, in der Rapid-Arena zu spielen. 

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    Gepa

    Das zuletzt nur spärlich gefüllte Klagenfurter Stadion ist ebenso keine Alternative wie die Red-Bull-Arena in Salzburg, wo nach einer langen Saison der Rasen getauscht wird. Das nächstgrößere Stadion ist dann eben schon das grün-weiße Schmuckkästchen im Westen Wiens.

    Es sei nicht egal, gegen welchen Gegner man wo spielt. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir in jedem verdammten Heimspiel eine Heimspielatmosphäre haben. Natürlich wünsche ich mir ein geiles Stadion in der Hauptstadt. So viele gibt es da eben nicht", so der Deutsche weiter. Österreich müsse sich nun die Frage stellen: "Ist das alles so, weil es schon immer so ist? Muss das immer so bleiben?", fragte Rangnick provokant. 

    ÖFB-Plan: Karten-Verkauf über Rapid

    Rapid stemmt sich gegen Länderspiele im Hütteldorfer Stadion, weil der Verein Proteste der grün-weißen Anhänger befürchtet. Der harte Kern der Rapid-Fans möchte keine anderen österreichischen Anhänger auf die "heilige" Westtribüne lassen. Trotzdem sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, wie ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold erzählte. Demnach habe es "konstruktive Gespräche" gegeben. "Wir haben großes Interesse, mit Rapid an einer Lösung zu arbeiten. Aber wir brauchen ein Commitment", so Neuhold. Bis zum Wochenende muss nun eine definitive Entscheidung fallen. 

    Wie eine Übereinkunft aussehen könnte, zeigte Neuhold auch gleich vor: Ähnlich wie bei den Spielen in Linz, wo LASK-Fans ein Vorkaufsrecht erhielten, könnte der ÖFB die Tickets an Rapid abtreten, der Klub sei dann dafür verantwortlich, an wen die Tickets abgegeben werden. "Wir würden dann aber fordern, dass dieser Block auch voll sein muss", so der ÖFB-Geschäftsführer.

    Erst bei einer zu erwartenden Zuschauerzahl von 35.000 würde sich ein Ausweichen ins Happel-Stadion wirtschaftlich rentieren. Dann wäre die Arena aber gerade einmal zu zwei Drittel mit Fans gefüllt. Und gerade gegen Schweden braucht es eine richtige Heimspiel-Atmosphäre...