Fussball
ÖFB-Star: So hat mich Teamchef Rangnick überrascht
Christopher Trimmel packt aus. Der Ex-Rapidler und jetzige Kapitän von Union Berlin spricht über den ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.
Der 64-jährige Deutsche übernahm im Juni das Ruder als österreichischer Teamchef, berief Deutschland-Legionär Trimmel in seinen Kader. Der mittlerweile 35-Jährige bestritt fünf von sechs Partien in der Nations League. Im Podcast "Kicker meets DAZN" erzählte der Union-Kapitän nun seine ersten Eindrücke vom ÖFB-Teamchef.
Trimmel über Rangnick: "Sehr überrascht"
"Ich hatte jetzt das Glück, Rangnick kennenzulernen. Dein Horizont wird erweitert", schilderte Trimmel den ersten Lehrgang unter dem "Mastermind" hinter dem Salzburger Power-Fußball. Und berichtete, dass der Rechtsverteidiger ganz andere Eindrücke hatte. "Ich war sehr überrascht, wie er neben dem Feld mit der Mannschaft umgeht. Er hört sehr auf die Mannschaft und schaut, dass sie sich wohlfühlt, auch außerhalb vom Fußball", so Trimmel.
An der Trainer-Kompetenz des Deutschen gab es keinen Zweifel: "Man wusste, dass er ein Fußball-Fachmann ist, der sehr diszipliniert an seinen Sachen arbeitet. Die Idee, wie er den Fußball sieht, da waren schon viele gute Ansätze dabei, die ich vorher nicht wahrgenommen habe", erklärte der Union-Legionär, führte etwa den sogenannten "Schiedsrichter-Ball" an. "Ein Diagonalpass, wo meistens der Schiedsrichter steht. Wenn sich ein Mitspieler da positioniert, ist er sehr oft frei. Solche Dinge habe ich davor nicht wahrgenommen", gab Trimmel Einblicke in die Taktik-Lehrstunden des 64-Jährigen. "Er verlangt maximale Energie, maximalen Einsatz. Es ist intensiv, aber lehrreich", ergänzte der Ex-Rapidler.
Trimmel zu Mbappe: "Mach ruhig, ich bin 35"
Als Teil der österreichischen Nationalmannschaft hatte der 35-Jährige im Juni auch eine zweifelhafte Ehre: Trimmel durfte bei Österreichs Nations-League-Gastspiel in Paris gegen Superstar Kylian Mbappe verteidigen. "Es war anstrengend, er ist ein Spielertyp, der immer den Ball haben will, der sich immer in den freien Raum bewegt. Ich habe ein bisschen mit ihm gequatscht, ich habe ihm gesagt, er soll ruhig machen, ich bin schon 35 Jahre alt. Da hat er nur gelacht", erzählte Trimmel schmunzelnd. Und ergänzte dann: "So ist es auf diesem Niveau, da ackert man sich 80 Minuten ab und dann kommt statt ihm Ousmane Dembele rein." Österreichs Nationalteam verlor schließlich mit 0:2.
Trotz seines Alters soll für Trimmel im Nationalteam noch nicht Schluss sein. "Viele Leute haben gedacht: ein neuer Teamchef, Trimmel ist 35, der ist zu alt, der ist weg. Aber ich war dabei", so der Ex-Rapidler durchaus selbstbewusst. Weitere Einsätze sollen noch folgen.