Wien
Öffi-Baustellenflut – ÖVP nimmt Stadt in die Pflicht
Teilsperren von drei U-Bahnen sowie sechs Bim-Linien, lange Intervalle, Verspätungen: Die ÖVP ortet "völliges Missmanagement" bei den Wiener Linien.
"Bei einer Teilsperre von 3(!) U-Bahn-Linien und 6(!) Straßenbahnlinien aufgrund von zeitgleich geplanten Baustellen kann man nur von vollständigem Missmanagement sprechen. Die Bedürfnisse der Fahrgäste wurden hier völlig vernachlässigt", so Wiens ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer.
U1, U4 und U6 geteilt unterwegs
Wie berichtet, werden derzeit die U-Bahnlinien U4 und U6 geteilt geführt. Ab 7. August trifft das auch auf die Linie U1 zu. Der Grund sind bei allen drei Linien geplante Bauarbeiten. Weiters sind die Straßenbahn-Linien 40, 41 und 42 umgeleitet, der 44er fährt nur zwischen Schottentor und Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Die Linie 46 ist komplett eingestellt. Die Linie 10 fährt geteilt.
Dazu kommen Störungen, für welche die Wiener Linien nicht direkt verantwortlich sind, das Öffi-Fahren aber trotzdem zu einer Herausforderung machen. Wie jüngst die Stellwerkstörung der U3. Diese Störung verursachte weitere Probleme in anderen Systemen und legte die orange Linie für acht Stunden lahm.
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ÖVP kritisiert anhaltenden Personalmangel
"Der anhaltende Personalmangel bei den Wiener Linien, durch den teilweise nicht einmal mehr die Ferienintervalle eingehalten werden können, trägt zu einer weiteren Verschärfung der Situation bei", legt ÖVP-Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar nach. Stadtrat Hanke müsse erklären, wie es bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation in Wien bis heute nicht gelungen ist, den Personalstand bei den Wiener Linien zu normalisieren. "Trotz zahlreicher Ankündigungen in den Medien fragen sich die Menschen, wie das Angebot der Wiener Linien bis Herbst normalisiert werden soll, wenn derzeit nicht einmal die Ferienintervalle bei gekürzten Linienführungen eingehalten werden können", so Olischar weiter.
Mahrer sieht Öffi-Stadtrat Hanke gefordert
"Das Ziel der Stadtregierung – allen voran Stadtrat Hanke - sollte eigentlich der notwendige Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel in den Außenbezirken und die Schaffung von Tangentialverbindungen sein. Stattdessen schafft man es augenscheinlich nicht einmal, das aktuelle Netz am Laufen zu halten", so Mahrer. Und weiter: "Wir sehen hier ein massives Missmanagement, das sich in die vielen bekannten Baustellen der SPÖ- Neos-Stadtregierung – Stichwort Bildungsversagen, Integrationsversagen und dem Ausnahmezustand im Gesundheitssystem – einreiht. Die Menschen, die tagtäglich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, werden von Seiten der Stadt völlig im Stich gelassen", kritisiert Mahrer.