Wirtschaft

Öffnet die Gastronomie doch schon am 15. März?

Österreichs Wirte wollen nicht länger warten, sie drängen auf eine Öffnung am 15. März. Die Entscheidung fällt am kommenden Montag.

Heute Redaktion
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Die Gastronomie macht Druck.
Die Gastronomie macht Druck.
Reuters

Österreichs Wirte und Lokalbesitzer stehen mit dem Rücken zur Wand. Seit 2. November haben gastronomische Betriebe geschlossen. Sie wollen nicht länger warten.

"Sieben Monate Lockdown seit Beginn der Corona-Krise sind genug. Unsere Präventions- und Sicherheitskonzepte liegen am Tisch, die Betriebe haben ihre Hausaufgaben gemacht, und: wir bekennen uns zum Eintrittstesten. Unser klares Ziel ist ein sicheres Öffnen im März!", betont Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich in einer Aussendung.

Eintrittstests und umfangreiches Sicherheitskonzept

Am 1. März findet der nächste Corona-Gipfel im Kanzleramt statt. Hier werde die Entscheidung fallen. Zuletzt wurde betont, dass die Öffnungsschritte für Gastronomie und Tourismus "rund um Ostern" erfolgen werden. Vertreter der Branche machen nun ordentlich Druck.

Sollten die Corona-Zahlen in den kommenden Tagen nicht explosionsartig ansteigen, hofft man auf eine Lokal-Öffnung am 15. März, also zwei Wochen vor Ostern. Dazu sei man bereit, ein umfangreiches Sicherheitskonzept umzusetzen, dazu zählen auch Eintrittstests, erklärte Pulker am Dienstag.

Wie beim Friseur soll nur ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden ist, den Eintritt ins Wirtshaus ermöglichen. Eine Umfrage zeigte zudem, dass 81 Prozent der Österreicher bereit wären, sich für einen Lokalbesuch testen zu lassen. Weiters gelte für die Gäste eine FFP2-Maskenpflicht, sofern sie nicht am Tisch sitzen. Wie vor dem Lockdown würden die Gastronomiebetriebe zwei Meter Abstand zwischen den Tischen einhalten.

Sperrstunde um 23 Uhr gefordert

Rund 200.000 Beschäftigte in Gastronomie und Hotellerie seien aktuell entweder arbeitslos oder in Kurzarbeit. "Pandemie und Virus werden uns noch länger begleiten. Wir müssen praktikable Wege finden, damit zu leben. Wir verfügen heute, anders als noch vor einem Jahr, über alle Werkzeuge für ein sicheres Aufsperren: FFP2-Masken, Abstand halten, Hygienemaßnahmen und – als Schlüssel zum sicheren Öffnen – Eintrittstests. Wir können also sicher öffnen – man muss uns nur lassen", betonte Pulker.

Weiters plädierte der oberste Wirtesprecher für eine Sperrstunde um 23 Uhr: "Ohne Abendgeschäft wäre das ein betriebswirtschaftliches Fiasko." 

Forscher warnt vor früher Öffnung

Molekularbiologie Michael Wagner warnte hingegen vor einer zu frühen Öffnung. Er plädierte dafür, noch abzuwarten, denn derzeit gebe es angesichts von neuen Varianten und gleichzeitig großflächigen Tests und der FFP2-Maskenpflicht die "unklarste Situation" seit Langem. "Österreich macht hier gerade ein großes Experiment", erklärte er gegenüber "orf.at".

Bei den Unmengen an Tests, die nun nahezu täglich durchgeführt werden, wisse man etwa nicht, ob sie im selben Umfang von Bevölkerungsgruppen wahrgenommen werden, in denen tendenziell das meiste Infektionsgeschehen zu erwarten wäre. Zudem sei es schwer abzuschätzen, wie viele asymptomatisch Infizierte die verschiedenen Schnelltests identifizieren.

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