Österreich hat den symbolischen "Tag der Abhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas" erreicht. Wie das? 41 Prozent des heimischen Energiebedarfs werden derzeit aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind, Sonne und Biomasse gedeckt. Der verbleibende Anteil von 59 Prozent stammt aus fossilen Energieträgern, wobei Erdölprodukte mit 35 Prozent auch insgesamt den größten Anteil am energetischen Endverbrauch aufweisen.
Rein rechnerisch reichte die Energie aus erneuerbaren Quellen damit bis zum 29. Mai 2025 – seit 30. Mai ist Österreich für den restlichen Jahresbedarf also auf (fast ausschließlich importierte) Kohle, Öl und Erdgas angewiesen.
"Der heutige Stichtag macht sichtbar, wie groß unsere Abhängigkeit von fossilen Energien noch immer ist", sagt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Gleichzeitig sehen wir in einzelnen Bereichen deutliche Fortschritte – etwa beim Photovoltaik-Zubau", so Angerer.
Besonders dynamisch zeigt sich die Entwicklung im Stromsektor. 2024 wurde Österreich erstmals seit dem Jahr 2000 wieder deutlicher Netto-Stromexporteur. Obwohl das Jahr wegen der guten Wasserführung von einer hohen Erzeugung aus Wasserkraft geprägt wurde, sei dies "ein sichtbares Zeichen für den Fortschritt" beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung.
Am dynamischsten wächst bei uns weiterhin die Photovoltaik: Lag der jährliche PV-Zubau im Jahr 2020 noch bei 341 MW, hat er in den Folgejahren massiv zugenommen, er lag 2023 und 2024 jeweils bei mehr als 2.200 MW, und das geht auch 2025 noch weiter. Fast 9.000 MWp PV-Leistung sind damit bereits in Österreich installiert.