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Ösi Bua: "Wusste nicht, dass die Pässe gefälscht waren"

Vor rund 10 Jahren sorgte der Ösi Bua mit dem gleichnamigen für einen Ohrwurm im ganzen Land. Nun meldet er sich wieder zurück. 

David Slomo
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Ösi Bua in seinem Video "Hakuna Matata".
Ösi Bua in seinem Video "Hakuna Matata".
Youtube

"I bin soiz auf mi und hob an Grund dazua", sang Cedrick Mugiraneza mit kariertem Hemd und Lederhosen. In der rechten Hand eine Leberkäs-Semmel, in der linken ein Bier. Dass er damit einen Youtube-Hit landen wird, hat der heute 30-Jährige wohl selbst nicht erwartet. 

Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen und der "Ösi Bua" liefert wieder neue Texte ab. Diesmal jedoch ohne Elektrobeats. Ja, sogar komplett ohne musikalische Untermalung. Tatsächlich hat Cedrick ein Buch niedergeschrieben. Eine Biographie um genau zu sein. Der Titel: "Das schwarze Kind in Bad Ischl".

"Wir wurden herzlich empfangen"

Mit "Heute" sprach er über die Entstehung des Buches: "Wir schreiben heute alle Geschichte. Egal ob Großvater, Kinder oder auch ich". Seine Geschichte fängt im Jahr 1990 in Burundi an. Einer Zeit, in der das Land von Völkermorden geprägt war. Sein Vater, ein Diplomat, beschloss neun Jahre später das Land zu verlassen. Das Ziel: Belgien.

Cedrick erklärt wieso die beiden nicht so weit kamen: "In Österreich wurden wir dann aufgehalten, weil wir gefälschte Pässe mit uns hatten. Das wusste ich aber nicht. Wir wurden dann in ein Flüchtlingslager nach Traiskirchen geschickt". Er betont aber: "Wir wurden dort herzlich empfangen und gut behandelt". 

23 Lesungen vor Release

Lange blieben Vater und Sohn nicht in dem Camp. Mit ein paar Kontakten und einer großen Portion Glück bekam Cedrick die Chance ins Internat in Bad Ischl zu gehen: "Ich war das einzige schwarze Kind dort. Ich war denen wirklich fremd." Aber nicht lange. Nach nur vier Jahren wurde der heute 30-Jährige "zu einem echten Bad Ischler", wie er sagt. Er zog sich an wie die Einheimischen und begann auch im Dialekt zu sprechen: "Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration", betont er.

Im kommenden Jahr will er sein Buch veröffentlichen, in dem er seine Reise im Detail Revue passieren lässt. Davor gibt er aber noch 23 Lesungen. Startschuss in Wien! Am Samstag den 10. Juli geht es im B72 um 19.00 Uhr los. 

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