Österreichs Teilnahme am der europäischen Abwehrinitiative "Sky Shield" sorgte hierzulande für heftige Diskussionen. Während die Bundesregierung das Programm auf Grund aktueller geopolitischer Entwicklungen als wichtigen Schritt zu einer effektiven österreichischen Sicherheitspolitik ansah, sorgte sich vor allem die FPÖ über eine Vereinbarkeit mit der österreichischen Neutralität.
Schon im September wurde ein geplanter Kauf von Luftabwehrraketen mit 50 Kilometern Reichweite bekannt. Nun kommt aber offenbar noch Größeres auf Österreich zu. Aus Regierungskreisen ist am Dienstag zu vernehmen, dass Österreich die Anschaffung von Langstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 200 Kilometer vorhat.
Wie die "Krone" berichtet, stehen zwei Systeme in der engeren Auswahl. Zum einen handelt es sich dabei um das US-amerikanische Patriot-Flugabwehrraketen-System, zum anderen könnte hierzulande auch das Arrow-System – dieses wurde in einer Kooperation von den USA und Israel entwickelt – zum Einsatz kommen. Das Ganze – inklusive Abschussrampen, Kommandozentrale und Radarstationen – soll sich die Regierung rund vier Milliarden Euro kosten lassen. Die Ausgaben seien ab 2027 budgetiert, heißt es.
Grundsätzlich beschlossen werden soll die Anschaffung schon am Mittwoch im Ministerrat. Bundeskanzler Nehammer erklärte bereits zu einem früheren Zeitpunkt: "Nur eine wehrhafte Demokratie kann ihre Bevölkerung vor Gefahren schützen. Dazu wird Sky Shield einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir müssen und werden dafür sorgen, dass Österreich als neutrales Land sich vor Bedrohungen schützen kann."