Streit um höhere Löhne

Österreich droht bald ein Mega-Streik im Handel

Gibt es am 28. November keine Einigung über neuen Handels-KV, steht ein Streik am 1. und 2. Dezember im Raum.

Angela Sellner
Österreich droht bald ein Mega-Streik im Handel
Das Weihnachtsgeschäft soll am ersten Dezember-Wochenende richtig durchstarten.
Johannes Simon / SZ-Photo / picturedesk.com

Der Lohnkonflikt im Handel spitzt sich zu. Die dritte Verhandlungsrunde über einen neuen Kollektivvertrag für die rund 450.000 Handelsangestellten wurde in der Vorwoche nach nur vier Stunden ergebnislos abgebrochen. Die Vorstellungen der Gewerkschaft und der Arbeitgeber liegen weit auseinander.

Längere Wartezeiten

Jetzt schalten die Arbeitnehmer einen Gang höher. Seit Wochenbeginn finden in allen Bundesländern Betriebsversammlungen während der Öffnungszeiten statt - durchaus möglich also, dass die Kundinnen und Kunden in den Geschäften längere Wartezeiten an der Kassa haben. Gewerkschaftsvertreter informieren die Beschäftigten in den Zusammenkünften über den Stand der Verhandlungen. 

Außerdem werden in den Betrtiebsversammlungen Streikbeschlüsse gefasst. "Die sind alle einstimmig – es gibt eine große Zustimmung seitens der Beschäftigten", heißt es aus der Gewerkschaft zu "Heute"

Der nächste Verhandlungstermin mit den Arbeitgebern ist für den 28. November angesetzt. Sollte es dann wieder zu keiner Einigung kommen, wird gestreikt. Der Zeitpunkt ist heikel – denn am auf den Gesprächstermin folgenden Sonntag ist der 1. Advent. An dem Wochenende soll mit dem ersten Adventsamstag das Weihnachtsgeschäft so richtig starten.

"Der Beschluss lautet, dass sollte es nächste Woche keinen Abschluss geben, wird gestreikt. Wann und wo gestreikt wird, wird dann situationsbedingt beschlossen, aber wir visieren bewusst das erste Adventwochenende – 1. und 2. Dezember – an, denn da tut es auch wirklich weh", sagt Michael Huber von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) in Salzburg.

Wir visieren bewusst das erste Adventwochenende an, denn da tut es auch wirklich weh
Michael Huber
Gewerkschafter

Das Angebot, das die Arbeitgeber vergangene Woche auf den Tisch gelegt hatten, umfasst ein Lohnplus von fünf Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 800 Euro. "Das entspricht bei weitem nicht den Erwartungen der Beschäftigten und liegt weit unter der rollierenden Inflation von 9,2 Prozent", so Gewerkschafts-Chefverhandlerin Helga Fichtinger (GPA).

Das Gegenangebot der Gewerkschaft sieht eine soziale Staffelung vor, mit einer Lohnerhöhung um 9,5 Prozent und einem Fixbetrag von 40 Euro. 

Die Metaller streikten bereits - hier auf der Triester Straße

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    Die Metaller streiken: In Wien wurde die Triester Straße lahmgelegt.
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