Politik

Österreich kauft gemeinsame Raketenabwehr mit Deutschen

Österreich baut einen eigenen Raketenschild auf: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner will das deutsche Abwehrsystem IRIS-T zukaufen.

Roman Palman
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    So sieht das bodengebundene Luftabwehrsystem IRIS-T des deutschen Herstellers DIEHL aus. Österreich will es zusammen mit Deutschland einkaufen.
    So sieht das bodengebundene Luftabwehrsystem IRIS-T des deutschen Herstellers DIEHL aus. Österreich will es zusammen mit Deutschland einkaufen.
    REUTERS

    Die europäische Raketenabwehr-Initiative "Sky Shield" nimmt immer konkretere Formen an. Am Dienstag wurde bekannt, dass Österreich gemeinsam mit Deutschland acht Feuereinheiten des Systems IRIS-T in den Versionen SLS und SLM beschaffen wird. Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (VP) soll eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) soll demnächst unterzeichnet werden. 

    IRIS-T ist ein Abwehrsystem des deutschen Herstellers Diehl. Jede Einheit besteht aus Boden-Luft-Flugkörpern sowie aus Radar- und Führungssystemen, die auf dem Rücken mehrerer Schwerlast-Lkw montiert sind. Die Version SLS hat dabei Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von rund 25 Kilometern, SLM hingegen bis zu 50 Kilometern. 

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      <strong>Sky Shield:</strong> So könnte die geplante Luftraum-Verteidigung gegen Raketen und Drohnen aussehen.
      Sky Shield: So könnte die geplante Luftraum-Verteidigung gegen Raketen und Drohnen aussehen.
      APA-Grafik / picturedesk.com

      Das zuvor jahrzehntelang kaputtgesparte Bundesheer soll generell nun wieder aufgerüstet werden. Der "Aufbauplan 2032" sieht alleine für die bodengebundene Luftabwehr Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Euro vor. Nicht alles davon soll aber in IRIS-T fließen.

      In Kiew bewährt

      IRIS-T ist bereits in anderer Form im österreichischen Arsenal zu finden. Die Eurofighter haben die Fire-and-Forget-Lenkraketen seit Jahren unter ihren Flügeln hängen.

      Auf Basis dieser Luft-Luft-Flugkörper wurde von Diehl später die nun zu beschaffenden bodengestützte Version entwickelt und noch vor der Auslieferung an die deutsche Bundeswehr in die Ukraine geschickt. Bei der Verteidigung von Kiew soll die Waffe ukrainischen Angaben zufolge eine Trefferquote von 100 Prozent erzielen. Das allerdings hat auch einen Preis: jede Rakete kostet laut "Krone" rund 400.000 Euro, zählt damit aber zu den günstigeren auf dem Markt.

      "Das System ist akkurat, marktverfügbar und combat proven [dt.: kampferprobt]", lobte Luftwaffenchef Brigadier Gerfried Promberger beim gemeinsamen Presseauftritt mit Verteidigungsministerin Tanner die Vorzüge des Systems. Es sei dazu noch hochflexibel und könne innerhalb weniger Minuten auf- und abgebaut werden. Wo genau die IRIS-Ts dann aber stationiert werden, werde dann die Bedrohungslage diktieren.

      Das erste System soll bereits ein Jahr nach Unterzeichnung geliefert werden. Im Detail wird der Vertrag mit Hersteller Diehl von Deutschland ausgehandelt. Österreich wird Deutschland dann einige System daraus abkaufen.

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