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Österreicher Marco Rossi Nummer 9 beim NHL-Draft
Marco Rossi wandelt auf den Spuren von Thomas Vanek. Der Österreicher wurde an Nummer 9 von NHL-Klub Minnesota Wild gedraftet.
Österreichs Wunderkind hat den Sprung in die NHL geschafft. Wie erwartet, wurde Marco Rossi in der Nacht auf Mittwoch beim NHL-Draft früh gepickt. Die Minnesota Wild sicherten sich die Rechte am 19-Jährigen. Rossi wurde an Nummer 9 gedraftet.
"Der Traum von Tag eins war, gedraftet zu werden und in der NHL zu spielen. Das ist ein Schritt näher zu NHL", strahlte Rossi im ORF. "Ich war sehr froh, als sie mich aufgerufen haben und dass ich dort bin, sie haben Center gesucht."
Experten hatten in den vergangenen Monaten eine noch höhere Position vorhergesagt. Einige Organisationen schreckten aber von der vergleichsweise geringen Körpergröße des Centers zurück.
Die 1,75 Meter macht der Vorarlberger mit seiner perfekten Schlittschuhtechnik und Balance wett. Seine Spielmacherqualitäten, Stocktechnik und sein Torriecher machen ihn zum vielleicht komplettesten Spieler des Jahrganges. Die NHL hat im vergangenen Jahrzehnt eine Wandlung durchgemacht. Die Technik trumpft körperliche Vorteile aus – Spieler unter 1,80 Meter Körpergröße sind keine Rarität mehr.
Dementsprechend euphorisiert sind die Fans in Minnesota. Die einhellige Meinung: Mit dem ÖEHV-Export hat sich ihr Klub einen möglichen Superstar gesichert. In der Elite-Jugendliga OHL sammelte Rossi in der letzten Saison in 56 Spielen unglaubliche 120 Scorerpunkte für die Ottawa 67's. Damit wurde er Topscorer und zum herausragendsten Spieler der Liga gekürt.
Der kanadische Center Alexis Lafreniere wurde an Nummer 1 von den New York Rangers gedraftet. Sein Vorteil gegenüber Marco Rossi: Er ist 1,86 Meter groß.
Rossi ein "Wild"
Bei Minnesota erwartet Rossi mit Dean Evason ein erfahrener, kanadischer Trainer. Er spielte einst selbst für die Washington Capitals, Dallas, Calgary und San Jose in der NHL. Wie Rossi sammelte auch sein künftiger Coach Erfahrung in der Schweiz.
Apropos: Noch steht nicht fest, ob die Wild einwilligen, dass Rossi im Herbst für die ZSC Lions in Zürich Spielpraxis sammeln darf. Die NHL-Saison beginnt erst am 1. Jänner.
Mit Eric Staal wurde der Star-Center des Klubs jüngst abgegeben. Die großen Stars der Wild: Routiniers Zach Parise, Ryan Suter und der junge Schweizer Kevin Fiala, vorige Saison mit 54 Punkten Topscorer. Was die Punkteausbeute anbetrifft ist bei Minnesota Luft nach oben. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Rossi auf Anhieb in einer der Top-Linien zum Einsatz kommen könnte.
Vorbild Vanek
Es handelt sich um den Ex-Klub von Thomas Vanek, der im Februar sein Karriereende bekanntgab. Vanek wurde 2003 von den Buffalo Sabres an Nummer 5 gedraftet – österreichischer Rekord. Zwischen 2014 und 2016 spielte er in Minnesota. Er wurde Österreichs Sportler des Jahres und brachte es in 1.029 NHL-Spielen auf gesamt 789 Scorerpunkte.