Fashion and Beauty

Österreicher schminken, stylen und duften weniger

Die Coronakrise hinterlässt auch bei jedem Einzelnen seine Spuren: Vor allem die Körperpflege leidet unter den reduzierten sozialen Kontakten. 

Heute Redaktion
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Die Lockdowns und die Coronakrise wirken sich auch auf unsere Körperpflege aus.
Die Lockdowns und die Coronakrise wirken sich auch auf unsere Körperpflege aus.
iStock/LittleBee80

Die Coronavirus-Pandemie hat Österreich in einen zweiten Lockdown gezwungen. Die sozialen Kontakte wurden aufgrund der erneut hohen Infektionszahlen wieder reduziert und ein Viertel der Bevölkerung befindet sich noch immer oder erneut im Homeoffice. Das hat die Körperpflegerituale stark verändert: Die Menschen in Österreich schminken und stylen sich in Pandemiezeiten mit Lockdowns und Homeoffice seltener als sonst und duften wohl auch weniger.

Vor allem die Verwendung von Deos und Parfums ist laut einer Erhebung der Branchenplattform "Kosmetik transparent" zurückgegangen. Rund einer von zehn Männern ist seit dem ersten Lockdown Bartträger. Nur das Eincremen der Hände bleibt weiterhin eine große Sache. Das ergab die Befragung von 500 Personen im Alter zwischen 20 und 75 Jahren online vom 28. Oktober bis 3. November 2020.

Eine Frage des Geldes

Beim Einkauf von Haut- und Körperpflegeprodukten zeigen sich zwei markante Änderungen: einerseits die Zunahme von Online-Shopping, anderseits mehr Einkäufe im Lebensmittelhandel. Der Drogeriefachhandel sei dadurch für 6,6 Prozent der Befragten nicht mehr die erste Bezugsadresse. Die monatlichen Ausgaben pro Kopf für Kosmetikprodukte lagen vor Corona bei durchschnittlich 31,20 Euro und danach bei 28,90 Euro. "Das zeigt, dass die Menschen ihre Vorräte aufbrauchen und auf Haushaltsausgaben achten müssen", erläuterte Kukacka.

Während des ersten Lockdowns im April gab mehr als ein Drittel der Befragten an, Handcreme häufiger zu verwenden als zuvor. In der Übergangszeit vor dem zweiten Lockdown berichteten im Oktober und Anfang November 14 Prozent, beim häufigeren Händeeincremen geblieben zu sein. Auf das Duschen, Haarewaschen und Zähneputzen hatten Ausgangsbeschränkungen & Co. bisher keine messbaren Auswirkungen. Sie "gehören mit und ohne Lockdown zum hygienischen Grundbedürfnis der Menschen", analysierten die Experten.

Weniger Kontakte, weniger Deo

Differenzierter sei die Situation bei der Verwendung von Deos: 15,6 Prozent nahmen im Frühjahrs-Lockdown seltener ein Deo, im Herbst waren es immer noch 5,6 Prozent. "Dies kann auch daran liegen, dass ein Viertel der Befragten auch im Herbst angab, vollständig oder tageweise im Homeoffice zu sein", so Plattformsprecher Stefan Kukacka. Weniger Kontakte zu anderen führten zu einer geringeren Verwendung von Deos und Düften: 8,4 Prozent gaben an, weniger Parfum oder Eau de Toilette als früher zu verwenden.

Der Gebrauch von Make-up ging im Frühjahrs-Lockdown laut "Kosmetik transparent" um fast ein Viertel zurück, und zuletzt gaben knapp zehn Prozent an, darauf zu verzichten. "Je geringer die Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, desto geringer der Wunsch, sich zu schminken", so die Branchenexperten. "Der Lippenstift bleibt heuer mit 13,8 Prozent weniger Verwendung deutlich abgeschlagen. Dem Styling der Haare ergeht es ähnlich: 23,8 Prozent verzichteten im Lockdown auf Gel, Wachs und Haarspray." Im Herbst waren es immer noch 8,6 Prozent, die ihrer Frisur keinen finalen Schliff versetzen.

Aber auch Wellness-Anwendungen im eigenen Bad wie Vollbad, Körperpeeling, Bodylotion, Maniküre, Pediküre und Haarmasken seien in Zeiten des ersten Lockdowns mit bis zu 18,8 Prozent weniger genützt worden als davor. Dafür bleibe wohl in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling einfach zu wenig Zeit, meinte Kukacka.

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