Zunächst probierte es der Vorarlberger bei den Alpinen, dort blieb dem Techniker der Durchbruch aber verwehrt. Graf sattelte deshalb um, wurde Skicrosser. Und das höchsterfolgreich. In der abgelaufenen Saison feierte er im Europacup gleich acht Saisonsiege, sieben davon im Kalenderjahr 2022. Durch den Sieg in der Gesamtwertung ergatterte Graf ein Weltcup-Ticket. Doch das wird der 26-Jährige nicht annehmen.
Denn in der "Krone" verkünderte der ÖSV-Skicrosser nun sein Karriereende. "Es geht sich bei mir einfach finanziell nicht mehr aus", schilderte Graf. "Ich war als Alpiner in der glücklichen Lage, vier Jahre lang als Heeressportler gefördert und versichert zu werden", erzählte der Vorarlberger. In der letzten Saison erhielt er noch 80 Prozent seines Solds. Dies lief nun jedoch aus.
Graf bewarb sich deshalb als Polizeisportler, erhielt am Mittwoch aber die Absage. "Für mich war schon länger klar, dass ich aufhören werde, wenn das nicht klappt. Das habe ich dem Skiverband auch so deutlich kommuniziert. Darum kann man mir jetzt nicht vorwerfen, die Entscheidung sei aus der Emotion heraus getroffen worde und einfach eine Kurzschlussreaktion", erklärte der Skicrosser weiter.
Der 26-Jährige wäre in der neuen Saison Teil des ÖSV-A-Kaders gewesen, hat seine Planungen bereits auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina gerichtet. Deshalb will auch Markus Gutenbrunner, der Skicross-Boss im ÖSV, den Vorarlberger nicht so einfach in Ski-Pension gehen lassen. "Wir werden alles dafür tun, um eine Lösung zu finden."
Graf meldete sich derweil für die reguläre Polizeiausbildung an, die am 1. Dezember starten soll.