Wien

VP-Nationalrat Marchetti kritisiert üble Schwulen-Hetze

Nach dem öffentlichen Zerreißen einer Regenbogenfahne auf einer Corona-Demo in Wien formiert sich Widerstand gegen die dort ausgegebenen Parolen.

Heute Redaktion
Teilen
Nico Marchetti
Nico Marchetti
Picturedesk

Die Wiener Corona-Demo vom Samstag sorgt für hohe Wellen. Sogar deutsche Medien wie die "Welt" berichten über den homophoben Eklat mitten auf der Bühne. Aktivisten zerrissen eine Regenbogen-Fahne. Eine Wortführerin, es soll sich um Jennifer K, handeln, brüllte daraufhin ins Mikrofon: "Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft!". Sie setzt Homosexuelle mit Straftätern gleich: "Wir müssen unsere Kinder vor Kinderschändern schützen. Wir alle sind dafür verantwortlich." Das Publikum quittierte die Aussagen mit Applaus. Videos der Aktion kursieren in sozialen Netzwerken.

Demo ist angemeldet

Als Reaktion wird nun zur Gegendemonstration unter dem Motto "Dem Hass keinen Platz" aufgerufen. Sie findet am Montag ab 19 Uhr am Platz der Menschenrechte in Wien statt. "Hetze ist keine Meinungsfreiheit", heißt es in der Facebook-Beschreibung des Events. "Hass gegenüber LGBTIQ-Personen muss mit allen Mitteln der Demokratie bekämpft werden – damit dieser nicht zum schleichenden Gift unserer Gesellschaft wird. Das Zerreißen einer Regenbogenfahne als klares Symbol dieser Community – wie bei der 'Querdenker'-Demo am 5.9.2020 in Wien geschehen – ist schlicht inakzeptabel. Wir setzen deshalb ein Zeichen gegen Hass & Hetze und für ein offenes Österreich!"

"Die Veranstaltung ist angemeldet und findet unter Einhaltung aller Covid-19-Maßnahmen statt. Bitte unbedingt mit Maske kommen und entsprechend auf Abstand achten", postet die Organisatorin, die Grünen-Nationalrätin Ewa Ernst-Dziedzic. Ebenfalls involviert sind die Homosexuelle Initiative (HOSI) und die Vienna Pride. "Den Straftatbestand der Verhetzung sehen wir mit dieser böswilligen Verleumdung als erfüllt und erwarten ein konsequentes Durchgreifen der zuständigen Behörden", ließ Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, in einer Aussendung wissen.

Nico Marchetti: "In Österreich entscheiden weder irgendwelche Extremisten noch die sexuelle Orientierung darüber, ob man Teil unserer Gesellschaft ist."

VP-Abgeordneter Marchetti verurteilt Aktion

Am Sonntag meldete sich auch ein ÖVP-Nationalratsabgeordneter zu Wort. Nico Marchetti schrieb auf seiner Facebook-Seite: "Meinungsfreiheit funktioniert wie jede Freiheit nur in Verbindung mit Verantwortung. Symbole anderer Gruppen auf einer Bühne zu zerreißen ist verantwortungslos und mit den dort verbreiteten Hassbotschaften sogar mehr als das. Deswegen finde ich es absolut richtig, dass hier eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht wurde und der Rechtsstaat jetzt am Zug ist. Ich verurteile diese Aktion aufs Schärfste und bin stolz darauf, dass in Österreich weder irgendwelche Extremisten noch die sexuelle Orientierung darüber entscheidet, ob man Teil unserer Gesellschaft ist."

    <strong>29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser.</strong> Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, <a data-li-document-ref="120028108" href="https://www.heute.at/s/bmw-weg-neue-hiobsbotschaft-fuer-verzweifelten-raser-120028108">gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn &gt;&gt;&gt;</a>
    29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser. Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn >>>
    Mike Wolf
    ;