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Offener Brief an Trump ist meistgeteilter Facebook-Text

Heute Redaktion
14.09.2021, 13:50

Auf der Facebook-Seite "Humans of New York" ("Menschen von New York") hat Fotograf Brandon Stanton einen offenen Brief an den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump veröffentlicht. der am 14. März geschriebene Text ist mittlerweile der meistgeteilte Post im sozialen Netzwerk überhaupt. Über eine Million User haben sich der Meinung, der Milliardär verbreite Hass und Rassismus, angeschlossen.

Auf der veröffentlicht. der am 14. März geschriebene Text ist mittlerweile der meistgeteilte Post im sozialen Netzwerk überhaupt. Über eine Million User haben sich der Meinung, der Milliardär verbreite Hass und Rassismus, angeschlossen.

Trump strebe nach persönlicher Macht und fördere Vorurteile sowie Gewalt, klagt Stanton an. Dazu sei ihm jedes Mittel Recht - Lügen, Rassismus, Befürwortung von Folter und Mord sowie Beleidigungen. Über eine Million User haben den offenen Brief innerhalb von nur drei Tagen geteilt, das gab es noch nie. Außerdem "gefällt" der Text über 2,1 Millionen Usern, unter ihnen befindet sich auch die demokratische Kandidatin Hillary Clinton.

Eigentlich ist die Facebook-Seite "Humans of New York" nicht politisch aktiv - sie zeigt seit 2010 Zitate und Fotos, die sich mit der Stadt befassen. Stanton sei aber klar geworden, dass man Gewalt und Vorurteilen immer entgegentreten müsse, so der Fotograf. 

Hier die Übersetzung des offenen Briefs:

Mr. Trump, 

Ich habe versucht, nicht politisch zu sein. Ich habe mich geweigert, ein paar ihrer Mitbewerber zu interviewen. Ich wollte kein Goodwill riskieren, indem ich bei einer umstrittenen Wahl Partei ergreife. Ich dachte: 'Vielleicht ist der Zeitpunkt nicht der richtige'. Aber jetzt merke ich, dass es keinen richtigen Zeitpunkt gibt, um Gewalt und Vorurteilen entgegenzutreten. Dafür ist der Zeitpunkt immer der richtige. Denn gemeinsam mit Millionen von Amerikanern musste ich realisieren, dass Ihnen entgegenzutreten keine politische Entscheidung mehr ist. Es ist eine moralische.

Ich habe zugesehen, wie Sie rassistische Bilder retweeten. Ich habe zugesehen, wie Sie rassistische Lügen retweeten. Ich habe zugesehen, wie Sie sich 48 Stunden Zeit lassen, um die 'Vormachtstellung der Weißen' zu verleugnen. Ich habe zugesehen, wie Sie genüsslich zu Gewalt aufrufen und versprechen, die Bußen für diejenigen zu bezahlen, die Gewalt in Ihrem Namen anwenden. Ich habe zugesehen, wie Sie es befürworten, dass Familien von Terroristen gefoltert und ermordet werden. Ich habe zugesehen, wie Sie fröhlich Geschichten von Muslimen erzählen, die mit in Schweineblut getünchte Kugeln exekutiert werden. Ich habe zugesehen, wie Sie Flüchtlinge mit Schlangen vergleichen und behaupten, der Islam würde uns hassen.

Ich bin Journalist, Mr. Trump. Während der letzten Jahre habe ich etliche Interviews geführt – mit hunderten Muslimen, per Zufall ausgewählt, auf den Straßen Irans, Iraks und Pakistans. Ich habe auch hunderte syrische und irakische Flüchtlinge interviewt, in sieben verschiedenen Ländern. Und ich kann versichern – der Hasserfüllte sind Sie.

Jene von uns, die aufmerksam waren, werden es Ihnen nicht erlauben, sich in einem anderen Licht darzustellen. Sie sind kein 'Einiger'. Sie sind nicht 'präsidial'. Sie sind kein Opfer der Wut, die Sie voller Freude selbst entfacht haben. Sie sind ein Mann, der im Streben nach persönlicher Macht Vorurteile und Gewalt schürt. Und obwohl sich Ihre Worte in den nächsten Monaten ohne Zweifel ändern werden, werden Sie immer bleiben, wer Sie sind.

Hochachtungsvoll,

Brandon Stanton

Auf der nächsten Seite: Der offene Brief im Original 
 
 





An Open Letter to Donald Trump:Mr. Trump,I try my hardest not to be political. I’ve refused to interview several of...
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