Politik

Offensive gegen arbeitsunwillige Arbeitslose

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) ruft Mitglieder in Oberösterreich auf, verdächtige Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) zu melden.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Jagd auf Arbeitsverweigerer: Die Wirtschaftskammer Oberösterreich hat wie schon zuvor die WK-Tirol ihre Mitglieder aufgefordert, arbeitsunwillige Personen zu melden. Die Kammer würde die Daten dann an das AMS weiterleiten - was bis zur Kürzung des Arbeitslosengelds führen könne. Schon bisher konnten Bewerber, die offensichtlich nicht an einem Job interessiert sind, direkt beim AMS gemeldet werden. Laut WKÖ hätten viele Unternehmer aber bereits resigniert, dort anzurufen.

Die Aktion der WKÖ ist aber beileibe nicht unumstritten: Gewerkschaftler Walter Schopf bezeichnete die Kampagne als "geschmacklos und menschenverachtend". Es möge vereinzelt Fälle geben, in denen sich Menschen bei Bewerbungsgesprächen inadäquat verhalten. Deshalb eine Kampagne loszutreten, die alle Arbeitslose einem Generalverdacht aussetzt, sei aber unverhältnismäßig und mache auf unverantwortliche Weise Stimmung gegen arbeitslose Menschen.