Österreich

Öffi-Offensive: Bus statt Zug

Heute Redaktion
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Wer im Wald- oder Mostviertel gut vorankommen will, dem bleibt derzeit nichts anderes übrig, als sich hinters Steuer zu klemmen. Schon nächsten Sommer soll das anders sein: 3,2 Millionen Kilometer zusätzlich sollen ab 2011 pro Jahr Öffis im Westen des Bundeslandes zurücklegen - allerdings mehr auf der Straße, als der Schiene.

Für den Chef-Verkehrsplaner des Landes, Fritz Zibuschka, ist  der Ausbau des Busnetzes ein ausgereiftes und zukunftsträchtiges Konzept: Überall dort, wo jetzt noch weiße Flecken auf der Öffi-Landkarte sind, sollen bis Sommer 2011 Busstationen stehen.

Hauptverbindungen wie etwa im Waldviertel zwischen Zwettl und Horn oder im Mostviertel zwischen Waidhofen und Scheibbs sollen im Stundentakt angefahren werden, Nebenstrecken zumindest vier Mal am Tag. Gesamtkosten pro Jahr: 27 Millionen Euro. Kritik, dass das Land auf Busse statt auf die Nebenbahnen setzt, lässt Zibuschka nicht gelten: Die Wiederinstandsetzung von seit Jahrzehnten stillgelegten Bahnen - wie etwa der Thayatalbahn - würde viel mehr kosten als Busse, lautet die Argumentation. Verkehrslandesrat Johann Heuras legt nach: Wir fahren zu den Menschen, verteidigt er das Buskonzept. Die Bahnhöfe an den zu zwei Drittel schon vor der Übernahme durch das Land toten Strecken lägen oft kilometerweit außerhalb der Ortschaften.

Ob Menschen, die seit Jahrzehnten Auto fahren müssen, dazu bewegt werden können, den Bus zu nehmen ?

Lisa Steiner