Österreich

Ohne Brad Pitt auf Schatzsuche

Heute Redaktion
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Mehr als 11.000 Aussteller buhlen auf der Reisemesse ITB in Berlin um Aufmerksamkeit. Wer in Erinnerung bleiben will, setzt auf Mega-Installationen oder Bewirtung und Schmäh. Niederösterreich versucht es bis Sonntag mit Marmelade und moderner Schatzsuche.

Nächtlicher Streifzug durch Berlin: Ein Dreh für einen Hollywood-Streifen ist im Gange. Scheinwerfer so hell wie Flutlicht erhellen die Straßen. Landesrätin Bohuslav nähert sich mit neugierigem Blick der Absperrung: Spielt Brad Pitt mit?
Szenenwechsel zur ITB: Am Messegelände soll ähnlich viel Interesse für den Niederösterreich-Stand geweckt werden. Tourismuschef Christoph Madl: Deutschland ist für uns der zweitwichtigste Markt. Im Vorjahr schrumpfte die Zahl der Nächtigungen von deutschen Gästen um 80.000 auf 930.000.
Das Gebot der Stunde lautet deshalb: deutlich auf Niederösterreich aufmerksam machen, so Landesrätin Petra Bohuslav.
Die Schwerpunkte:
- Geocaching - als erstes Bundesland ist NÖ auf diesen Outdoor-Trend aufgesprungen. An fünf Standorten wird es möglich sein, mit Hilfe von GPS-Empfängern oder Karte kunstvoll versteckte Schätze aufzuspüren. Bohuslav will mit der Verbindung von Wandern und spannenden Rätseln vor allem junge Menschen ansprechen.
- Gartentourismus - ab 22. Mai stehen Baden, Laxenburg und Bad Vöslau im Mittelpunkt der Gartenwelt. Vier Wochen lang reihen sich Führungen und kulturelle Aktivitäten aneinander. Die Palette reicht vom Rosenfest bis zur Gartensoiree.
Auch Klassiker wie Stift Melk werden in Berlin beworben und für Naschkatzen steht Dirndlmarmelade (fehlte am Eröffnungstag!) bereit. Was das Messe-Erlebnis trübte: Eingebettet in das Österreich neu erleben-Konzept, litt NÖ leider unter der nüchternen Gesamtpräsentation. Inhalte statt Erlebnis. Broschüren statt Weinproben. Dabei sind gerade Kulinarik, Kultur und Wein die Hauptgründe für einen Besuch in NÖ.
Gemütlicher zeigte sich Tschechien, wo Trachtenpärchen mit Musik und Pilsner Urquell aus dem Messe-Einheitsbrei ausbrachen. Origineller auch der Schweiz-Stand, wo Besucher in einer Schneekugel in Flockenzauber eintauchen konnten.Elisabeth Czastka