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Streit um Schulnoten – 15-Jähriger löscht Familie aus

Im Streit um schlechte Schulnoten tötete Santiago (15) seine Eltern und seinen Bruder. Jetzt hat er die Tat "gelassen" und "ohne Reue" gestanden.

Heute Redaktion
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In der Ortschaft Algoda bei Elche in Spanien hat ein 15-Jähriger nach einem Streit wegen schlechter Schulnoten seine Eltern und seinen kleinen Bruder erschossen.
In der Ortschaft Algoda bei Elche in Spanien hat ein 15-Jähriger nach einem Streit wegen schlechter Schulnoten seine Eltern und seinen kleinen Bruder erschossen.
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Der mutmaßliche Dreifachmord in der Ortschaft La Algoda bei Elche in der Provinz Alicante erschüttert Spanien wie kaum eine andere Tat seit langem. Der 15-jährige Santiago soll am Dienstag nach einem Streit mit seiner Mutter um schlechte Schulnoten das Jagdgewehr des Vaters geholt und die 52-jährige Frau erschossen haben. Dann soll er mit derselben Waffe seinen zehnjährigen Bruder getötet haben. Als sein 51-jähriger Vater drei Stunden später von der Arbeit nach Hause zurückkehrte, tötete der Jugendliche auch ihn.

Anschließend schleppte er die drei Leichen in einen Schuppen, um sie dort zu verstecken. Der 15-Jährige wohnte nach der Tat drei weitere Tage im Haus und spielte Videogames, beantwortete sogar die WhatsApp-Nachrichten, die seine Mutter bekam. In der Schule gab er an, er habe sich mit Corona infiziert und sei deshalb dem Unterricht ferngeblieben. Erst als eine Tante am Freitag ins Haus kam, um nach ihrer Schwester zu sehen, die auf ihre Anrufe nicht reagierte, gestand der Schüler die Tat. Die Frau alarmierte sofort die Polizei, die den Jugendlichen festnahm.

Geständig, aber ohne Reue

Wie eine Nachbarin der Zeitung "ABC" erzählte, soll die Mutter dem Täter gedroht haben, wegen seiner schlechten Schulleistungen den Internetzugang zu sperren. Auch habe sie sein Handy und sein Tablet konfiszieren wollen, sagte Nachbarin Angelita, die knapp 300 Meter vom Haus der Opfer entfernt wohnt. Die Mutter habe sich außerdem darüber geärgert, dass ihr Sohn sich geweigert habe, bei der Feldarbeit zu helfen.

Bei seinem ersten Verhör durch die Polizei habe der 15-Jährige "ungewöhnlich emotionslos und gelassen" gewirkt, schreibt die spanische Zeitung "El Mundo". Er habe zwar die Tat auch gegenüber den Behörden eingeräumt, doch dabei keine Reue gezeigt.

"Ein guter Junge", aber "zu faul zum Lernen"

"Wir haben so etwas von Santiago nicht erwartet", sagte ein Mitschüler zu "ABC". Der Täter sei "schüchtern", sagte der Klassenkamerad. In den sozialen Netzwerken, in denen er sehr aktiv gewesen sei, sei er jedoch viel kommunikativer gewesen. Santiago sei immer "ein guter Junge" gewesen, mit guten Schulnoten. Seine akademischen Leistungen hätten jedoch in letzter Zeit nachgelassen. Der Klassenkamerad bezeichnete den Täter als "zu faul zum Lernen". Internetzugang soll die Familie erst seit zwei Jahren haben, erzählten Zeugen. Die Mutter habe lange keine WLAN-Verbindung im Haus installieren lassen, da sie sich gegen diese Art von Technologie sträubte.

In der 230.000-Einwohner-Stadt Elche ist die Erschütterung groß. Bürgermeister Carlos González rief am Wochenende eine dreitägige offizielle Trauer aus. "Wir sind alle tief erschüttert, die ganze Stadt ist entsetzt", sagte González am Samstag im Fernsehen nach einer Schweigeminute vor dem Rathaus. "Das sind absolut schreckliche und unerklärliche Ereignisse."

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