Fussball

Rubin Okotie über Rassismus: "Es gab einige Vorfälle"

Die deutsche Doku "Schwarze Adler" führt vor Augen, wie ekelhaft Rassismus im Fußball ist. Okotie spricht im "Heute"-Interview über seine Erfahrungen.

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Rubin Okotie über seine Zeit bei Austria Wien und Rassismus
Rubin Okotie über seine Zeit bei Austria Wien und Rassismus
Clemens Pilz

Beschimpfungen, Herabwürdigungen und Beleidigungen von Fußballern mit dunkler Hautfarbe gehören in Europas Stadien zum traurigen Alltag. Im Dokumentarfilm berichten schwarze deutsche Nationalspieler unter anderem, dass Hunderte Fans bei ihren Ballberührungen Affenlaute nachahmten, von den Rängen Bananen nach ihnen warfen und zu primitiven Chören anstimmten: „Husch husch husch, Neger in den Busch.“ Nur weil aufgrund der COVID-19-Pandemie derzeit keine rassistischen Aktionen von den Tribünen zu vernehmen sind, ist das Problem nicht beseitigt.

Einer der in Österreich ähnliche Erfahrungen, wie seine deutschen Kollegen gemacht hat, ist der 34-jährige ehemalige ÖFB-Teamstürmer Rubin Okotie. Als Sohn einer Österreicherin und eines Nigerianers in Karatschi, Pakistan geboren, erlernte er das Kicken auf Wiener Plätzen im Trikot der Wiener Austria: "Sowohl im Nachwuchs als auch später in meiner Zeit als Profi bei der Austria gab es rassistische Vorfälle."

"Es geht nicht nur um Fußball"

Im Laufe seiner Fußballkarriere lebte er in fünf verschiedenen Ländern auf zwei Kontinenten und bereiste die ganze Welt. Jetzt setzt er als Gastronom sowohl beim Menüplan als auch bei seinen Mitarbeitern auf Multikulturalität. Okotie schaut über den Tellerrand und spielt auf die Polizeigewalt in den USA und die Unterdrückung der Uiguren an: "Es geht nicht nur um Fußball! Man hat gesehen, was in Amerika los ist oder in China, wo gegen Religionen vorgegangen wird."

Bewegungen wie Black Lives Matter protestieren gegen Tötungen Schwarzer durch Polizeibeamte und Racial Profiling. Für den Familienvater ist Bildung das Stichwort: "Es ist ein sehr wichtiges Thema, wo viel Aufklärung gemacht werden muss und wir als Gesellschaft aufstehen müssen."