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Steckt dieser Russe hinter dem MH17-Abschuss?

Ein Recherchenetzwerk hat einen der mutmaßlichen Hauptverantwortlichen identifiziert. Er ist kein Unbekannter.

Heute Redaktion
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Er soll die Buk-Rakete, mit der das Passagierflugzeug MH17 im Juli 2014 über der Ukraine abgeschossen wurde, von Russland über die Grenze gebracht haben: Oleg Wladimirowitsch Iwannikow, geboren am 2. April 1967, hochrangiger Offizier des russischen Militärgeheimdienstes GRU.

Das behauptet das investigative Netzwerk "Bellingcat" in einem neuen Bericht, der am Freitag in Den Haag vorgestellt wurde. Demnach habe Iwannikow die Koordination der pro-russischen Truppen der sogenannten "Volksrepublik Lugansk", der regulären russischen Streitkräfte und der Söldner der Gruppe "Wagner" in der Ostukraine geleitet. Bis 2017 sei er beim russischen Staat beschäftigt gewesen.

Geheimdienstler prahlte mit Buk-Rakete

Iwannikow ist kein Unbekannter. Bereits kurz nach dem Abschuss von Flug 17 der Malaysia Airline mit 298 Toten veröffentlichte der ukrainische Geheimdienst SBU ein abgehörtes Telefonat, in dem ein Mann unter dem Decknamen "Oreon" mit der russischen Rakete prahlte. "Wir haben schon eine Buk. Wir werden sie in die Hölle herunterschießen." Die Aufnahme ist auf den 14. Juli 2014 datiert, drei Tage vor dem MH17-Abschuss.

Bis jetzt war nicht bekannt, wer hinter "Oreon" steht. Jetzt hat ihn "Bellingcat" enttarnt. Iwannikow soll lange in Rostow am Don rund 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze gelebt haben. Zwischen 2006 und 2008 stand er laut dem Recherchenetzwerk in Südossetien als Verteidigungsminister im Einsatz. Die Region im Kaukasus spaltete sich 2006 von Georgien ab, unterstützt von Russland.

Russland wehrt sich gegen Vorwürfe

Am Donnerstag hatte das von den Niederlanden geleitete internationale Ermittlerteam JIT zu dem Abschuss einen neuen Bericht vorgelegt und die eingesetzte Buk-Rakete erstmals einer russischen Militärbrigade zugeordnet. Am Freitag machten die Niederlande und Australien Russland für den Abschuss von MH17 verantwortlich.

Moskau wehrt sich gegen die Anschuldigungen. Außenminister Sergej Lawrow sagte laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen, in einem Telefonat habe ihm ein niederländischer Minister auf Nachfrage "keine Fakten genannt". Lawrow warf der Regierung in Den Haag vor, die Tragödie auszunutzen, "um ihre eigenen politischen Ziele zu erreichen". Präsident Putin sagte, die Rakete sei "sicherlich" nicht russischer Herkunft.

Das Recherchenetzwerk "Bellingcat" teilt seine Erkenntnisse regelmäßig mit den niederländischen Ermittlern. Diese haben in der Vergangenheit die wichtigsten "Bellingcat"-Berichte durch ihre eigenen Untersuchungen gestützt.

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