Christian Eriksens Notfall im EM-Spiel gegen Finnland schockte die Fußballwelt. Der dänische Star erlitt in Kopenhagen einen Herzstillstand, wurde auf dem Feld von Notärzten reanimiert. Der 29-Jährige konnte gerettet werden. In der Klinik nahe des Parken Stadions wurde ihm ein ICD-Defibrillator eingesetzt. Der zweifache Familienvater ist auf dem Weg der Besserung, erholt sich bereits mit seiner Familie im Haus in Odense. Jetzt drückt er seinen Kollegen die Daumen, die im EURO-Viertelfinale auf Tschechien treffen (Samstag, 18 Uhr).
Am Donnerstag hatte der österreichische Trainer Oliver Glasner in Frankfurt seinen ersten großen Auftritt nach seinem Wechsel von Wolfsburg zur Eintracht. Was Glasner und Eriksen verbindet? Auch der 46-Jährige kämpfte einst in derselben Klinik um sein Leben.
Es ist knapp elf Jahre her, dass sich im Bundesligaspiel zwischen der SV Ried und dem SK Rapid ein folgenschwerer Zweikampf ereignete. Oliver Glasner zog sich eine Platzwunde am Kopf zu (siehe Bild oben). Noch ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand, wie dramatisch sich die Verletzung entwickeln würde.
Am 4. August, vier Tage nach dem Spiel, musste Glasner unters Messer. Er wurde wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert. Der Eingriff wurde im Rigshospitalet durchgeführt, das nun durch Eriksen weltberühmt ist.
Glasner war mit Ried wegen eines Europa-League-Qualispiels nach Kopenhagen geflogen, hatte nach dem Abschlusstraining aber über extreme Kopfschmerzen und Schwindel geklagt. Es ging um Leben und Tod.
Der Salzburger schildert die dramatischen Erinnerungen im "Bild"-Interview: "Ich weiß noch, wie ich im Krankenhaus aufgewacht bin und nicht wusste, wo ich da liege. Ich habe dann mit dem Handy Fotos von mir im Krankenbett gemacht. Die Narbe über den halben Kopf und all die Schläuche an mir gesehen. Die Bilder hat außer meiner Familie keiner gesehen."
Glasner gesteht: "Wenn es mal ganz schlimm kommt, dann schaue ich sie mir an und denke: 'Sei froh, dass du noch da bist.' Aber das passiert maximal nur einmal im Jahr."
