Wien

Omikron-Pflegekräfte bekommen 737 € brutto für Vollzeit

Weil Omikron für massive Personalausfälle sorgen könnte, sollen Krankenpflege-Studierende in Wiener Spitälern aushelfen – für 737 Euro brutto.

Rene Findenig
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Aufnahme vom Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Wien: Der Gesundheitsverbund bittet Studierende um Hilfe.
Aufnahme vom Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Wien: Der Gesundheitsverbund bittet Studierende um Hilfe.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Der Wiener Gesundheitsverbund bereitet sich darauf vor, dass es durch Omikron durch einen "großen Personalausfall in den Krankenanstalten und Pflegewohnheimen" kommen könnte, heißt es in einem Schreiben, das die "Falter"-Journalistin Nina Horaczek auf Twitter publik gemacht hat. Um sich darauf vorzubereiten, plane man "personelle Unterstützungsangebote", Krankenpflege-Studierende sollen freiwillig und bezahlt "in den klinischen Bereichen" des Verbunds aushelfen.

"Meine Putzfrau mit 20 Stunden verdient mehr"

Aufregung herrscht nun wegen der "Aufwandsentschädigung". So sollen Studierende für einen vollen Kalendermonat "brutto, inklusive anteiliger Sonderzahlung" 737 Euro erhalten. In den Twitter-Kommentaren zu lesen: "Meine Putzfrau mit 20 Stunden pro Woche verdient mehr." Hingewiesen wird außerdem darauf, dass der Zuverdienst "zu einer Überschreitung der Geringfügigkeitsgrenze führen kann". Tätig sei man bei der Aushilfe unter Anleitung diplomierter Pflegepersonen, heißt es.

Die möglichen Bedrohungsszenarien durch Omikron sind indes dramatisch. Experten wie der Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerry Foitik, rechnete gar mit einem Ausfall von bis zu einem Drittel der Belegschaft auch bei kritischer Infrastruktur. Bei Wien Energie etwa arbeiten seit 7. Jänner 50 Personen in Isolation – als Vorsichtsmaßnahme, sollte es zu Personalausfällen kommen. Auch ÖBB, Post und Supermärkte bereiten Konzepte vor.

Corona-Variante Omikron schreibt neue Rekorde

Indes schreibt Corona beinahe täglich neue Rekorde. Am Mittwoch meldeten die Ministerien 27.677 Neuinfektionen und 14 Todesfälle, der bisherige Rekordtag wurde damit um rund 10.000 Fälle übertroffen. Mittlerweile steigen auch die Belagszahlen in den Krankenhäusern rasant. Auf den Normalstationen werden derzeit 869 Covid-19-Patienten versorgt, das sind um 54 mehr als noch am Vortag. Weitere 193 Personen benötigen intensivmedizinische Betreuung, ein Minus von vier.