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Online-Gamer schwärzte Gegner an: angeschossen!

Mit einem üblen "Scherz" wollte der Online-Gamer Robert M. einen Spiele-Gegner anschwärzen. Dabei fielen Schüsse.

Heute Redaktion
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Eine Spezialeinheit stürmte damals das Haus des Gamers.
Eine Spezialeinheit stürmte damals das Haus des Gamers.
Bild: Reuters

Der 21-jährige Brite, der bereits im Jahr 2015 einen riesigen Antiterror-Einsatz ausgelöst hatte, hat noch immer mit den Folgen seiner Tat zu kämpfen. Wie erst jetzt bekannt wurde, erlitt ein Opfer damals zahlreiche Knochenbrüche durch Gummigeschosse bei einem Polizeieinsatz. Der Täter selbst muss sich bald vor US-Behörden verantworten. Ihm und einem Gamer-Kollegen drohen 20 Jahre Haft, berichtet "The Independent".

Hintergrund ist ein gar nicht harmloser Telefonstreich des Zockers. M. rief im Februar 2015 einen US-Terror-Hotline an und gab sich als ein konkurrierender Gamer namens Tyran D. aus. Er gab an, im Bundesstaat Maryland Geiseln genommen zu haben. Dieser wolle er ermorden, wenn ihm nicht 15.000 Dollar an seine Adresse - in Wirklichkeit jene des verhassten Gaming-Konkurrenten - hinterlegt würden.

Ins Gesicht geschossen

Die Folge: Eine Spezialeinheit stürmte die angegebene Adresse und schoss auf den angeschwärzten Gamer. Gummigeschosse brachen ihm mehrfach das Gesicht und einige Rippen, seine Lunge wurde ebenfalls verletzt. Tyran D. kritisierte später, dass die Einheit auf ihn geschossen hatte, während er in seinem Bett schlief. Die Beamten wiederum gaben an, dass D. sich geweigert habe, sich von seinem Haus zu entfernen.

Nach dem Vorfall wurde Robert M. als Drahtzieher des Scherzes ausgeforscht. Er soll das "Swatting", bei dem mit Scherzanrufen große Polizeieinsätze ausgelöst werden, gemeinsam mit einem weiteren Spieler, dem US-Amerikaner Zachary L., geplant und durchgeführt haben. Beiden drohen nun 20 Jahre Haft. (rfi)

Swatting ist ein Telefonstreich, bei dem ein Notfall vorgetäuscht und Polizei oder Spezialeinheiten zu anderen Menschen geschickt werden. Als Motiv wird häufig Rache oder Langeweile angegeben. Der Name leitet sich von der Abkürzung SWAT der amerikanischen Spezialeinheit Special Weapons and Tactics ab.