Oberösterreich

OP von Patient in OÖ schon sechs Mal (!) verschoben

Immer mehr COVID-Patienten füllen die Krankenhäuser. Die Folgen sind dramatisch – auch für alle anderen Menschen, die Hilfe in Spitälern benötigen.  

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In Oberösterreich mussten aufgrund der vielen COVID-Patienten in den letzten Woche bereits tausende Operation abgesagt oder verschoben werden. 
In Oberösterreich mussten aufgrund der vielen COVID-Patienten in den letzten Woche bereits tausende Operation abgesagt oder verschoben werden. 
Bild: Kein Anbieter

15.145 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden, 55 COVID-Todesopfer im selben Zeitraum und eine Sieben-Tages-Inzidenz von fast 1.000 - die Coronavirus-Pandemie trifft Österreich von Tag zu Tag härter. Um dieser horrenden Entwicklung doch noch entgegenzusteuern, gehen laut "Heute"-Infos alle neun Bundesländer ab Montag in einen Lockdown

Warum am vierten Lockdown kein Weg vorbei führt, zeigten die Primärzte der oberösterreichischen Salzkammergutkliniken Bad Ischl - Gmunden - Vöcklabruck in einer Pressekonferenz auf. Ihre dramatische Botschaft: Die Spitäler sind aufgrund der Vielzahl an COVID-Patienten derartig überlastet, dass bereits tausende kleinere und größere Operationen abgesagt bzw. verschoben werden mussten. 

"Patienten, die sind sechs Mal verschoben worden im letzten Jahr"

"Wir bestellen wöchentlich 200 geplante Operationen ab, die wir verschieben können, um uns dem Thema COVID widmen zu können", erklärt Tilman Königswieser, Direktor der Salzkammergutkliniken, gegenüber über "orf.at".

Gynäkologie-Primar Johannes Berger ergänzt: "Wir haben Patienten, die sind sechs Mal verschoben worden im letzten Jahr." 

Kein OP-Termin für Leistenbruch

Zur Veranschaulichung: Wer im Salzkammergut lebt, sich einen durchaus schmerzhaften Leistenbruch zuzieht und im Spital nach Hilfe sucht, kann von einem Operationstermin nur träumen.

Weil das Personal für die medizinische Versorgung von COVID-Patienten benötigt wird, sind in den Salzkammergutkliniken nur noch sechs von insgesamt 18 Operationssälen in Betrieb. Auch an freien Betten mangelt es, da aktuell bis zu 160 davon von COVID-Patienten belegt sind.  

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