Österreich

OP wegen Corona gespritzt: Vater machte Testament

Heute Redaktion
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Sportlicher Typ eigentlich: Joachim Klein (45) hat Angst um sein Leben
Sportlicher Typ eigentlich: Joachim Klein (45) hat Angst um sein Leben
Bild: privat

Wegen der Corona-Maßnahmen wurde die Halsschlagader-Operation von Joachim Klein (45) aus Amstetten verschoben. Aus Angst vor dem Tod ließ er am Montag sein Testament aufsetzen.

Anfang April hätte Joachim Klein aus Amstetten im Linzer Krankenhaus an der Halsschlagader operiert werden sollen. Doch statt des OP-Termines blieb dem Familienvater nur der Termin beim Anwalt, um sein Testament aufsetzen zu lassen: „Ich habe ein Aneurysma in der rechten Halsschlagader (Anm.: möglicherweise von einem Schlag), bin Erwachsenenvertreter für meine Mutter und Erzieher eines Buben. Ich stehe nicht auf russisches Roulette", erklärt der 45-Jährige seinen Testament-Entschluss. Zudem hat Joachim Klein seit elf Jahren eine Lebensgemeinschaft.

Rückblick: Am 6. Februar 2017 war Joachim Klein umgekippt, beim MR im Amstettener Spital wurde dann ein Pseudoaneurysma an der linken Halsschlagader festgestellt. Der heute 45-Jährige bekam in Linz einen Stent, erholte sich in der Folge gut.

Bei einer Routinekontrolle im März 2020 wurde dasselbe Gebrechen auf der rechten Seite festgestellt – es wurde ein OP-Termin für Anfang April fixiert.

"Wird schon halten"

Doch dann kam die Corona-Pandemie, der Termin wurde abgesagt. „Es hieß, der Eingriff könne bis Herbst warten. Und die Halsschlagader werde schon halten. Ich war fassungslos. Von Seiten der Klinik wurde ich drei Mal angerufen - beim Absagen sind sie schnell und gründlich", so der 45-Jährige.

„Während einige Politiker fast heldenhaft in der Coronakrise verehrt werden, zittere ich jetzt täglich um mein Leben. Ich finde das nicht in Ordnung", so der Mostviertler. Auch im "ORF"-Report erzählte der 45-jährige Familienvater diese Woche seine Geschichte.

Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (VP) kündigte übrigens - davon völlig unabhängig - gestern an, dass die Spitäler und operativen Eingriffe sukzessive wieder hochgefahren werden - mehr dazu hier.