Ukraine

"Operation Krabbenfalle" trifft Krim-Besatzer fatal

Am Freitag griff die Ukraine das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol an. Wie verheerend, wird erst am Samstag richtig klar.

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"Operation Krabbenfalle" trifft Krim-Besatzer verheerend.
"Operation Krabbenfalle" trifft Krim-Besatzer verheerend.
REUTERS

Bei der Attacke, die laut Kiew mit Storm-Shadow-Raketen ausgeführt wurde, sollen mehrere russische Kommandanten getötet oder schwer verletzt worden sein – darunter auch der General, der die russischen Truppen im Süden der Ukraine kommandiert. Die Operation "Krabbenfalle", wie der ukrainische Deckname des Angriffs lautete, war laut Geheimdienstchef Kirilo Budanow zeitlich mit einem Treffen hochrangiger Militärs abgestimmt gewesen, wie watson.ch schreibt. 

Beim Raketenangriff sollen laut ukrainischen Angaben mindestens neun russische Streitkräfte getötet und 16 weitere verletzt worden sein. Generaloberst Alexander Romanschuk und Generalleutnant Oleg Tsekow seien demnach beide in einem ernsten Zustand. Gerüchte über den Tod von Admiral Viktor Sokolow, dem Kommandanten der Schwarzmeerflotte, bestätigte Budanow nicht. 

Am Samstag hat die Ukraine weitere Ziele auf der Krim angegriffen, während sich erstmals auch russische Militärblogger zum Vorfall geäußert haben. Demnach sollen von rund 34 toten Militärs mindestens die Hälfte Offiziere sein. Vom russischen Verteidigungsministerium ist bislang keine Stellungnahme erfolgt. Die ukrainische Armee hat indes nach Angaben ihres verantwortlichen Generals die russischen Verteidigungslinien im Süden der Ukraine durchbrochen.

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    Großbritannien hat der Ukraine <strong>Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow"</strong> und eröffnet dem angegriffenen Land völlig neue Möglichkeiten für Gegenschläge.
    Großbritannien hat der Ukraine Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow" und eröffnet dem angegriffenen Land völlig neue Möglichkeiten für Gegenschläge.
    Reuters (Archivbild 2003)

    Durchbruch durch russische Linien

    "An der linken Flanke" in der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja "haben wir einen Durchbruch und wir rücken weiter vor", sagte Oleksandr Tarnawskiji dem US-Fernsehsender CNN in einem am Samstag ausgestrahlten Interview. Der General, der die ukrainische Gegenoffensive anführt, räumte zugleich ein, dass der Fortschritt sich langsamer einstelle als erhofft. "Nicht so schnell wie erwartet, nicht wie in den Filmen über den Zweiten Weltkrieg", sagte Tarnawskiji.

    Es sei aber wichtig, "diese Initiative nicht zu verlieren". Ein wichtiger Durchbruch wäre die Rückeroberung der Stadt Tokmak etwa 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt, gab Tarnawskiji an. Tokmak gelangte zu Beginn des russischen Einmarschs unter Moskaus Kontrolle. Die Einnahme der Stadt würde es der ukrainischen Armee erlauben, weiter Richtung der annektierten Krim zu drängen.