Am 16. Februar feiert Sopran-Superstar Asmik Grigorian ihr Debüt als "Norma" im MusikTheater an der Wien – wegen der Pandemie mit fünf Jahren Verspätung. "Ich bin eigentlich ziemlich froh, dass die Produktion jetzt erst stattfindet, denn ich bin nicht sicher, ob ich die Norma damals hätte singe können. Jetzt fühle ich mich mit der Rolle viel sicherer", sagt die Sängerin dem "Stagione"-Magazin.
Neben der Vorfreude bedeutet die Belcanto-Partie in Voncenzo Bellinis Meisterwerk auch viel Verantwortung für die 43-Jährige. Schon ihre Mutter, Sängerin Irena Milkevičiute, begeisterte in ihrer Heimat Litauen in der Rolle.
"Sie ist der Hauptgrund, warum ich 'Norma' singe", gesteht Grigorian. Dabei gilt der Opernstar laut "New York Times" als "eines der größten dramatischen Talente" der Klassikwelt. Das stellte die Ausnahme-Sopranistin etwa als "Salome" bei den Salzburger Festspielen oder kürzlich in Vilnius unter Beweis, wo sie gemeinsam mit ihrem Sohn Nojus aufgetreten ist.
"Wenn man mit seiner Familie auf der Bühne steht kommt alles zusammen – Aufregung und die Sorge um den Anderen", sagt Grigorian nach der besonderen Erfahrung.
Zu den Schlüsselszenen der Oper "Norma" gehört der Moment, in dem die Protagonistin schwankt, ob sie ihre Kinder töten soll, um deren Vater zu strafen. Für Zweifach-Mutter Grigorian war der Monolog deshalb auch "eine der bewegendsten Stellen in der Oper."