Politik

Opposition kritisiert hohe Kosten bei Massentests

Die geplanten Massentests sorgen aufgrund der hohen Anschaffungskosten bei der Opposition für Kritik.

Heute Redaktion
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Großer Andrang bei den Massentests in Bozen
Großer Andrang bei den Massentests in Bozen
picturedesk.com

Anfang Dezember sollen die Massentests in Österreich starten. Ab Freitag (4. Dezember) wird in Wien getestet, am Wochenende darauf folgen dann Vorarlberg und Tirol, danach die anderen Bundesländer.

Slowakei bekam Tests billiger

Die Kosten werden zum "wesentlichen Teil" vom Bund übernommen, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag. Das Bundesheer hat von den Test-Kits zehn Millionen Stück gekauft. 6,70 Euro wurden pro Stück bezahlt.

Kritik kommt nun von der Opposition, denn die Slowakei musste nur vier Euro pro Stück bezahlen, berichtet das "Ö1-Mittagsjournal". Als Lieferanten wurden Siemens mit fünf Millionen, Roche mit vier Millionen und die Wiener Firma IFMS Med mit einer Million Tests genannt.

"Das Problem war, Firmen zu finden, die innerhalb dieser kurzen Zeit die entsprechend hohe Anzahl an Test-Kits liefern können", betonte Bundesheer-Sprecher Bauer. Die gekauften Tests würden den "höchsten Standards" entsprechen.

Ein US-Pharmakonzern, der billiger gewesen wäre, war nicht als Lieferant vorgesehen. SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer ist empört über die hohen Anschaffungskosten der Tests für die österreichweiten Massentests. "Während die WHO, USA aber auch das kleine Land Slowakei einen Test um rund vier Euro erworben, hat das Bundesheer knapp sieben Euro pro Test hingelegt. Hochgerechnet auf die insgesamt zehn Millionen angeschafften Tests bei drei verschiedenen Unternehmen sind das Mehrkosten von knapp 30 Millionen Euro, für die wieder einmal die österreichischen SteuerzahlerInnen blechen dürfen", so Laimer.

"Gesundheitspolitische Schnapsidee"

Die FPÖ sprach von einer "gesundheitspolitischen Schnapsidee". "Eine breite Massentestung von allen auch symptomlosen Menschen führt nur dazu, dass die Fehlerquote viel zu hoch ist, viel zu viele Ressourcen gebunden und viel zu viele Kosten verursacht werden. Die Massentestung ist im Endeffekt hochgradig ineffizient – wenn sie nicht sogar wirklich notwendige Testungen verlangsamt oder vielleicht sogar verhindert, weil Kapazitäten blockiert sind", so der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak.

Sebastian Kurz hatte unterdessen am Freitag das Engagement der Länder und Gemeinden für die im Dezember geplanten Antigen-Massentests gelobt, "Heute" berichtete.

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