Life

Frauen bekommen weniger Oralsex als Männer

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: iStock

Das Phänomen nennt sich "Oral Orgasm Gap". Eine Studie bestätigt die These, dass Frauen beim Oralverkehr mehr geben als erhalten. Doch warum ist das so?

Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestätigen nun die Ergebnisse einer neuen Studie. Die Vermutung, dass Frauen weniger Oralsex bekommen als Männer, scheint sich zu bewahrheiten.

Vor allem bei jungen Frauen zeigt sich die Differenz

Eine kanadische Studie ging dem Phänomen "Oral Orgasm Gap" nach und befragte Studenten, ob sie beim letzten Geschlechtsverkehr Oralsex bekommen hätten. Bei den Männern waren es 63 Prozent der Befragten, bei den Frauen hingegen nur 44 Prozent. Eine weitere anonyme Online-Befragung kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Dort zeigte sich, dass vor allem junge Frauen mehr Oralsex geben, als sie bekommen.

Männliche Lust wird weiterhin höher bewertet

Die Faktoren, die dafür eine Rolle spielen, sind zunächst in der nach wie vor anhaltenden Priorisierung des männlichen Orgasmus zu suchen, der noch immer eine Vormachtstellung innehat. Sie stellen sich somit der sozialen Erwartungshaltung.

"Soziale Normen, die männliche Lust priorisieren, könnten die größere Frequenz von Oralsex an Männern erklären," so ein Auszug aus der Studie. Außerdem dominiert die Einstellung, dass Oralsex an Frauen als besonders anstrengend empfunden wird.



Junge Frauen empfinden eine Vulva-Scham


Nicht zuletzt sind jedoch gerade junge Frauen leicht von den Eindrücken, die ihnen von den gleichaltrigen Männern vermuttelt werden, verunsichert. Ihre negative Darstellung der weiblichen Geschlechtsorgane führt vielfach dazu, dass junge Frauen und Mädchen sich für ihre Vulven schämen. Den Oralsex am Mann empfinden sie hingegen als einfach. "Die Berichte von Frauen über Oralsex waren dominiert von Ängsten, dass ihre Vulva dabei zu stark wahrgenommen, beurteilt und dann von Männern diskutiert werden würde," so die Studienautoren. (GA)