Politik

ORF ändert sein Programm und zeigt Kurz-Doku

Der ORF ändert sein TV- und Radioprogramm angesichts des handfesten Polit-Skandals ins Österreich. Auch eine Kurz-Doku wird gezeigt.

Rene Findenig
Dringende Programmänderung beim ORF kommt.
Dringende Programmänderung beim ORF kommt.
FOLTIN Jindrich / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Kurzfristige Programmänderungen beim ORF am Mittwoch – verantwortlich ist die Causa Schmid. ORF 2 zeigt deshalb um 22.25 Uhr einen von Hans Bürger geleiteten "Runden Tisch", für den man am Mittwoch zu  Mittag noch nach Gästen sucht. ORF 1 bringt etwas später um 22.55 Uhr ein Dacapo der Dokumentation "Der talentierte Herr Schmid – Von der Kunst, Chats zu löschen" von Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz.

ORF III wiederum plant für 20.15 Uhr eine aktuelle Diskussionsrunde und zeigt danach die Doku "Sebastian Kurz – der türkise Weg zur Macht" von Franziska Mayr-Keber und Reiner Reitsamer. Umstellung auch beim ORF-Radio: Ö1 ändert das Thema der Sendung "Klartext" auf "Wir haben Dinge gemacht, die nicht in Ordnung waren" (Aussagen von Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid) und lässt um 18.30 Uhr live Politikberater, Korruptionsexperten und Journalistinnen diskutieren.

Schmid legte "Lebensbeichte" ab

Hintergrund des Polit-Krimis: Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid packte im "Ibiza-Skandal", nach dem seit Monaten gegen 45 Beschuldigte wegen Untreue, Amtsmissbrauchs, Bestechlichkeit und Bestechung ermittelt wird, umfassend aus und will zum "Kronzeugen" in einem möglichen Prozess werden. Bereits im April "stellte" sich Schmid den Staatsanwälten, legte in mittlerweile 15 Einvernahmen eine "Lebensbeichte" ab und beantragte den "Kronzeugenstatus".

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    Thomas Schmid belastet Sebastian Kurz in 15 Einvernahmen massiv.
    Thomas Schmid belastet Sebastian Kurz in 15 Einvernahmen massiv.
    Screenshot/ HEUTE

    Eine ganze Reihe mächtiger und prominenter Österreicher zittert nun. Denn Schmid plaudert und plaudert, über das sogenannte "Beinschab/Österreich-Tool", bei der die Fellner-Gruppe die Meinungsforscherin Beinschab für die (manipulierten) Sonntagsumfragen und Zusatzfragen bezahlt haben soll. Oder über ÖVP-Klubchef August Wöginger, Immo-Tycoon René Benko, Unternehmer Sigi Wolf und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, es geht um Steuer-Interventionen, Bestechung, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch. Hauptbelastet wird vobn Schmid aber Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.