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ORF kämpft mit rätselhafter Flut an GIS-Abmeldungen

Im ORF wurde eine Task Force eingerichtet. Der Grund: In den letzten Monaten gab es ungewöhnlich viele GIS-Abmeldungen.

Leo Stempfl
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Immer weniger Österreicher wollen die rund 30 Euro im Monat zahlen.
Immer weniger Österreicher wollen die rund 30 Euro im Monat zahlen.
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Seit 1. Jänner 2022 ist Roland Weißmann offiziell ORF-General – und prompt hat er ein existenzbedrohendes Rätsel zu lösen. Die GIS-Gebühren machen den Bärenanteil des ORF-Budgets aus. Doch im Jänner und Februar meldeten sich ungewöhnlich viele Österreicher davon ab.

Bei den Hintergründen tappt man noch völlig im Dunkeln. Wie der "Standard" schreibt, hat Weißmann deswegen gegenüber den Stiftungsräten die Gründung einer Task Force angekündigt. Rund 10.000 Österreicher zahlen nun nicht mehr in die Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen ein. Im Jänner und Februar 2021 meldeten sich dem "Standard" zufolge noch 50 Prozent weniger ab.

Ist Streaming Schuld?

Es wird bezweifelt, dass das mit der jüngsten Gebührenerhöhung zusammenhängt, denn in der Vergangenheit sei der Anteil der Abmeldungen zu diesem Anlass nur um rund zwölf Prozent gestiegen. "Das birgt, wenn es so weitergeht, ein hohes Risiko für den ORF", sagt Stiftungsrat Heinz Lederer (SPÖ) dem "Standard".

Als Grund nannten die meisten der Abmelder, dass sie den ORF nur mehr per Streaming nutzen würden. Genau daran stößt sich der ORF. Aktuell klärt der Verfassungsgerichtshof deswegen, ob es gesetzeskonform ist, dass für das Streamen eben keine Rundfunkgebühr anfällt.

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