Wirtschaft

ORF schickt Mitarbeiter jetzt in Kurzarbeit

Auch das öffentlich-rechtliche Medienhaus meldet nun Kurzarbeit an. Mit 1. April sollen ORF-Mitarbeiter ihre Arbeit reduzieren.

Heute Redaktion
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Der ORF schickt (manche) seiner Stars in die Kurzarbeit. Symbolbild
Der ORF schickt (manche) seiner Stars in die Kurzarbeit. Symbolbild
Bild: GEPA-pictures.com, picturedesk.com

250.000 Österreicher sind bereits infolge der Corona-Krise in Kurzarbeit – bald werden es noch einige mehr sein. Auch der ORF hat nun seine Mitarbeiter für das vom AMS gestützte Modell in Anspruch. Rückwirkend mit 1. April wird auch beim öffentlich-rechtlichen Medienhaus die Kurzarbeit eingeführt, wie der "Standard" am Mittwoch berichtet. Der ORF bestätigte gegenüber der Zeitung die Angaben.

Welche Abteilungen in welchem Ausmaß davon betroffen sein werden, ist unterdessen noch nicht ganz klar. Das werde derzeit geprüft und danach in Form einer Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat festgelegt. Demnach sind zwei Stufen geplant. Je nach Lage solle die Normalarbeitszeit auf 50 Prozent oder 10 Prozent reduziert werden.

Die Belegschaft wurde seitens der Geschäftsführung am Mittwochnachmittag darüber informiert. Bereichsleiter sollen nun bis Donnerstag Vorschläge ausarbeiten und an die ORF-Spitze weiterreichen. Bis nächste Woche sollen dem Bericht zufolge bereits alle Details ausverhandelt sein.

Wrabetz rechnet mit 50 Mio. Euro weniger Einnahmen

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz rechnet dem Mail an die Belegschaft zufolge mit einem Einnahmenrückgang von mindestens 50 Millionen Euro bis Ende des Jahres durch wegbrechende Werbemärkte und einem reduzierten Gebührenfluss durch die steigende Zahl der Arbeitslosen. Letztere liegt derzeit auf dem höchsten Niveau aller Zeiten.

Um die 3.000 Mitarbeiter zählt der ORF aktuell in Österreich und fünf internationalen Außenstandorten. Wie viele von ihnen tatsächlich von Kurzarbeit genau betroffen sein werden, ist noch nicht absehbar. Eines ist aber klar: das Informationsangebot soll in Zeiten dieser Krise nicht zurückgefahren werden. Die Redaktionen der "Zeit im Bild", et cetera dürften als als relativ sicherer Arbeitsplatz gelten. Anders sieht es dafür im Bereich Kultur und Sport aus – hier sind beinahe alle Veranstaltungen in den kommenden Wochen und Monaten abgesagt worden.

Laut "Standard" trifft die Kurzarbeit auch die beiden Töchter ORF Marketing & Creation (OMC) und ORF Landesstudio Marketing (OLM). Auch hier soll nach Abteilungen entschieden werden.