Politik

ORF platzt der Kragen: Polit-Eingriffe verurteilt

Nach der ÖVP-Kritik an ORF-Moderator Tarek Leitner legt die FPÖ heftig nach. Dem ORF-Redakteursrat platzt deshalb der Kragen, er wehrt sich.

Heute Redaktion
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Tarek Leitner beim ORF-Sommergespräch 2017.
Tarek Leitner beim ORF-Sommergespräch 2017.
Bild: Sabine Hertel

Der Ex-Grüne und neue ÖVP-Politiker Efgani Dönmez kritisierte, dass "Sommergespräche"-Moderator Tarek Leitner und Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern mit ihren Familien mehrmals gleichzeitig Urlaub auf einer Finca in San José auf Ibiza gemacht hätten - "Heute" berichtete. Leitner hatte dies allerdings selbst bereits vor langer Zeit aufgeklärt und eine politische Einflussnahme vor dem "Sommergespräch" mit Kern am Montag abgestritten.

Nichtsdestotrotz holt die FPÖ zum Rundumschlag gegen den ORF aus. Die "Urlaubsfreundschaft" sei "sicher nur die Spitze des Eisbergs im Zusammenhang mit der roten Freundschaftsgruppe im ORF-Zentrum am Küniglberg" und andererseits könnten ORF-Granden mit ÖVP-Granden "schon zum gemeinsamen Halali ausgerückt" sein. Belege für diese Behauptungen bleiben die Freiheitlichen allerdings schuldig.

"Unwahrheiten"

Dem ORF-Redakteursrat platz deshalb der Kragen. "Der Redakteursrat fordert ÖVP-Kandidaten Efgani Dönmez auf, die Verbreitung von Unwahrheiten über ORF-Moderator Tarek Leitner zu unterlassen", heißt es in einer Aussendung. "Die Behauptungen von Dönmez halten wir für ein bewusstes und absichtliches Anpatzen mit dem Zweck, einen ORF-Journalisten vor einem wichtigen Interview einzuschüchtern."

Auch in Richtung der FPÖ lässt der Redakteursrat wissen: "Gerade in einem Wahlkampf sind solche Methoden höchst problematisch und daher abzulehnen" und "Bedauerlicherweise passiert es in letzter Zeit immer wieder, dass Journalistinnen und Journalisten von Politikern aus Parteiräson angegriffen und unter Druck gesetzt werden." (rfi)