Ob auf Twitter oder Facebook: ZIB-Moderator Armin Wolf zählt nicht nur am Küniglberg zu den gefragtesten Stars, sondern auch in den sozialen Medien. Auf Facebook folgen dem Journalisten mehr als 300.000 User. Auf dem Kurznachrichtendienst hat Wolf sogar eine Community von mehr als einer halben Million Nutzern hinter sich. Jetzt hat der Social-Media-Tausendsassa ein neues Netzwerk für sich entdeckt. Wolf ist seit kurzem auf der US-Plattform Reddit vertreten.
Dort stellen sich Prominente aber auch ganz normale Menschen regelmäßig in "Ask me anything"-Runden den Fragen der Nutzer. Das hat jetzt auch der Fernseh-Star getan. Insgesamt beinhaltet der Reddit-Thread mittlerweile mehr als 600 Kommentare. In dem Beitrag outet sich Wolf unter anderem als Winnetou-Fan, geht aber auch auf tiefgründigere Fragen ein.
Das schreibt Armin Wolf über...
"Ich halte mich nicht für so toll und alle anderen nicht grundsätzlich für dumm oder böse. Also, kein Grund für generellen Zynismus."
"Winnetou I. Greatest story ever told", scherzt Wolf zuerst. "Nein, im Ernst. Es gibt so viele grandiose Bücher. Ich sage jetzt nur mal zwei österreichische: Als Sachbuch “Gefangene der Angst” von Ella Lingens, um zumindest ansatzweise zu verstehen, was Menschen vor 80 Jahren anderen Menschen angetan haben. Und als Roman “Abendland” von Michael Köhlmeier. Grandioses Buch. Dick - und trotzdem viel zu dünn."
"Frank Stronach, der aufsteht, auf mich runterschaut und (mit kanadischem Akzent) sagt: "Du hast aber schon sehr dumme Fragen gestellt." Dabei sind wir gar nicht per Du. Er kam dann nach der nächsten Geschichte nochmal ins Studio und hat mir seine Autobiografie geschenkt - mit einer Widmung drin: "Für Armin Wolf. Ein guter Reporter!” Seither bin ich verwirrt. Ein guter Reporter, der dumme Fragen stellt…"
"Nein, anstrengend ist es nicht und ich halte auch für aussagekräftig, wie Gäste Fragen (nicht) beantworten. Aber ich glaube, die meisten Politiker·innen würden sich was Gutes tun, würden Sie Fragen konkreter beantworten. Warum es viele nicht tun, weiß ich, aber ich halte es für keine besonders gute Idee. Was andere Moderator·innen machen, müssen sie selbst entscheiden, ich bin da kein Lehrmeister oder Richter. Und 40 Stunden sind es selten, es sind praktisch immer mehr."
"Ich habe mal Kardinal Schönborn als "Kardinal König" begrüßt. Haben aber wohl recht viele mitbekommen. Und ich habe mich mal in einem Interview mit dem damaligen Kanzler Schüssel mit einem richtig depperten Rechenfehler blamiert."
"Lieber noch dem 16, 17-Jährigen: Schau jedenfalls, dass du mal länger ins (fremdsprachige) Ausland kommst. Und sag ja, wenn man dir was Spannendes anbietet, auch wenn du Angst davor hast. Du kannst mehr, als du jetzt glaubst und es wird viel besser, als du dir jetzt vorstellen kannst!"
"Nicht wirklich, die größten Unterschiede sind eher das Drumherum, etwa bei Wladimir Putin oder einst bei Saddam Hussein (ziemlich viele Männer, die wie Saddam Hussein aussahen, aber mit Maschinenpistolen)."
"Am liebsten führe ich schwierige Interviews mit relevanten Politiker·innen in heiklen Situationen. Das ist am interessantesten. (Ich muss also gestehen, ich war ein bisschen neidisch auf Martin Thür, dass er am Tag, an dem Sebastian Kurz nach der Hausdurchsuchung im Kanzleramt abends im Studio war. Dieses Interview hätte ich gerne geführt, auch wenn ich es nicht besser gekonnt hätte als Martin.)"