Ukraine

ORF-Star: "Wenn das Kiew droht, dann gute Nacht!"

Putins Armee bereitet sich auf den Sturm von Kiew vor. Kriegs-Experten schocken in der ORF-ZIB2 mit ihrer Prognose für die ukrainische Hauptstadt.

Roman Palman
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    ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und Oberst Markus Reisner am 1. März in der ZIB2 bei Armin Wolf.
    ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und Oberst Markus Reisner am 1. März in der ZIB2 bei Armin Wolf.
    Screenshot ORF

    Vor Kiew sammelt sich eine riesige Kolonne an Kriegsmaterial und Soldaten, bereit zum Sturm auf die Hauptstadt. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ist immer noch vor Ort und schildert in der ZIB2 mit Armin Wolf die aktuelle Lage.

    "Nach der Drohgebärde mit dem Beschuss des Fernsehturms hatten wir wieder etwas Ruhe. Aber noch viel schlimmer ist, was sich in Charkiw abgespielt hat. Da sind ganze Universitäten plattgemacht worden. Wenn das Kiew droht, dann gute Nacht."

    Die Stadt selbst sei aber wohl nicht richtig auf einen großen Angriff vorbereitet, die Versorgung und Bunker seien nicht ausreichend. "Das ist die Basis für eine humanitäre Katastrophe", so Wehrschütz.

    Massive Bombardierung von Kiew erwartet

    Immer seien noch Österreicher oder Deutsche da, schildert der ORF-Star weiter. So erzählt er von einem Paar, das etwa Leihmutterschaft beansprucht hatte. Weil das Baby aber zu spät kam, hätten sie ihre Chance, über die rot-weiß-rote Botschaft auszureisen, verpasst. "Da gibt es ganz viele Beispiele noch, wo man sieht, wie das Schicksal zuschlägt."

    Ein russischer Militärkonvoi mit gewaltigen 64 Kilometern Länge steuert auf Kiew zu.
    Ein russischer Militärkonvoi mit gewaltigen 64 Kilometern Länge steuert auf Kiew zu.
    AFP / picturedesk.com

    Die meisten seiner Journalisten-Kollegen sind bereits geflohen, Wehrschütz will am Mittwoch die Stadt verlassen: "Ich nehme an, dass wir morgen früh ausreisen werden. Aus dem einzigen Grund, dass die Informationen zeigen, dass in den nächsten Tagen massive Artillerieschläge auf das Zentrum erfolgen werden."

    Ukraine kann Sturm auf Kiew nicht verhindern

    Als zweiter ZIB2-Gast erklärte Oberst Markus Reisner das Vorgehen der russischen Armee aus militärischer Sicht. Die riesigen Militärkolonne, die aktuell auf Kiew zurollt, sei die nächste Stufe im russischen Vormarsch-Plan: "Wenn die Vorbereitungen getroffen sind, müssen wir davon ausgehen, dass in den nächsten Stunden und Tagen der Sturm auf die Stadt beginnt."

    Dabei versuche man, steigenden Druck auszuüben, um die Zivilbevölkerung zur Flucht zu drängen. Opfer unter den Zivilisten würden die Russen so in niedrigem Maße halten wollen, um den Widerstand der Verteidiger und der internationalen Staatengemeinschaft nicht noch weiter anzufachen.

    Für Beobachter besonders irritierend: die Russen sind offenbar ohne Sorge vor einem Angriff. Für Reisner bedeutet das, dass der Zustand der ukrainischen Luftwaffe verheerend sein müsse. Offenbar sind sie nicht mehr in der Lage, den riesigen Konvoi anzugreifen. Und auch vom Arsenal and Lenkraketen oder Drohnen seien scheinbar noch vorhanden. "Da steht Fahrzeug um Fahrzeug, das heißt, die Russen haben kaum Angst vor einem Schlag aus der Luft." 

    Putins Höllenfeuer-Waffen in Stellung

    Das bisherige Zurückhalten der Luftwaffe passe ebenfalls zum Eskalationsplan der Russen, diese käme erst nach den Raketen. Allerdings könnte bald Tod und Zerstörung auf die ukrainische Hauptstadt niederhageln.

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      Putin fährt im Ukraine-Krieg jetzt auch seine Höllenfeuer-Waffe "TOS-1 Buratino" auf. Im Bild der Mehrfachraketenwerfer während einer Demonstration 2013.
      Putin fährt im Ukraine-Krieg jetzt auch seine Höllenfeuer-Waffe "TOS-1 Buratino" auf. Im Bild der Mehrfachraketenwerfer während einer Demonstration 2013.
      REUTERS

      Wenn die Mehrfachraketenwerfer und andere massenhaft aufgefahrenen Waffen zu massiven Einsatz kämen, dann würden sich Kiew und Charkiw "in ein Grosny verwandeln", so die Horror-Prognose des Offiziers. Im Tschetschenien-Krieg hätte Putins Armee die Stadt praktisch dem Erdboden gleichgemacht.

      "Erste Reihe fußfrei" für den Untergang

      Wenn Putin diesen Befehl gebe, könne das wohl niemand verhindern. Weder wolle die NATO in den Konflikt hineingezogen werden, noch seien diese provoziert worden, denn in der Nähe von Bündnisstaaten würden keine russische Truppenbewegungen beobachtet.

      Der Bundesheer-Oberst schockt mit seiner dramatischen Einschätzung. "Das ist das Fatale: wir sind eigentlich erste Reihe fußfrei, dass diese Stadt und andere dem Untergang geweiht ist und können kaum etwas tun."

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        JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com