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Orthodoxe Kirche darf Schulden mit Gebet "bezahlen"

Heute Redaktion
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Skurriler Richterspruch in Russland: Die russisch-orthodoxe Diözese von Nischni Nowgorod, nördlich von Moskau, darf ausstehende Schulden von umgerechnet 5.000 Euro mit Gebeten begleichen. Diesen Betrag schuldet die Diözese einem Unternehmen für Handwerksarbeiten. Das hatte geklagt.

Die Schulden wegbeten? Zumindest bei der russisch-orthodoxen Kirche funktioniert das. Die Diözese Nischni Nowgorod ließ sich im Sommer 2015 einen neuen Heizkessel einbauen, blieb der Handwerksfirma aber das Honorar von knapp 460.000 Rubel (umgerechnet rund 5.000 Euro) schuldig.

Das Unternehmen wollte den Betrag vor Gericht einklagen, bekam dabei aber eine Abfuhr. Die Kirche darf die Schulden in Gebeten "bezahlen". Ein Gebet habe einen Wert von umgerechnet 3.000 Euro, rechnet die Diözese vor.

Nun bestätigte das Schiedsgericht: Die Kirche müsse bei Gott um Gesundheit für die zwei Firmen-Inhaber sowie deren Familien bitten – und damit seien die Schulden dann beglichen. Ob die Inhaber bei Krankheit Recht auf Barauszahlung der Schulden haben, ist nicht bekannt.