Coronavirus

Wegen einer Minute müssen alle Passagiere in Quarantäne

Flug SK4700 landete sogar früher als geplant in Oslo, war aber trotzdem um eine Minute zu spät. Das hat nun gravierende Folgen für alle Passagiere.

Roman Palman
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Eine Boeing 737-700 der Scandinavian Airlines SAS im Landeanflug auf einen Flughafen in Griechenland. (Symbolfoto)
Eine Boeing 737-700 der Scandinavian Airlines SAS im Landeanflug auf einen Flughafen in Griechenland. (Symbolfoto)
picturedesk.com/dpa Picture Alliance/Markus Mainka

Als die Boeing 737 der Scandinavian Airlines am Freitagabend pünktlich um 21.15 Uhr in Richtung Startbahn rollte, waren die 158 Passagiere an Bord noch guter Dinge. Nach einer Verzögerung von sechs kostbaren Minuten hob Flug SK4700 schließlich in Richtung Oslo ab.

In der Luft schafften es die Piloten sogar noch, die anfängliche Verspätung aufzuholen und sogar wertvolle Zeit gutzumachen. Anstatt um 0.10 Uhr, setzte die Maschine offiziell um 0 Uhr 0 Minuten und wenige Sekunden auf dem Osloer Airport auf – und war damit trotz zu früher Ankunft zu spät. 

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    Um 00.00 Uhr MESZ war die Maschine zwar bereits im Landeanflug und setzte...
    Um 00.00 Uhr MESZ war die Maschine zwar bereits im Landeanflug und setzte...
    Screenshot flightradar24.com

    Das hatte für alle 158 Passagiere an Bord schlimme Konsequenzen. Denn um Punkt Mitternacht trat in Norwegen eine zehntägige Quarantänepflicht für alle Reisenden aus der "roten Zone" in Kraft. Dazu gehört neben großen Teilen Schwedens auch Tschechien, die Schweiz, der gesamte Balkan, Spanien und eben auch Frankreich (siehe Diashow oben)

    ➤ Hätte der Flieger bereits um 23.59 Uhr norwegischen Boden berührt, dann hätten sich die Passagiere die Quarantäne ersparen können. 

    Wie das "Dagbladet" berichtet, entfachte dieser Umstand eine hitzige Debatte in der norwegischen Politik, an deren Ende allerdings eine schlechte Nachricht wartete. Man einigte sich darauf, dass die Maßnahme rechtmäßig mit Mitternacht in Kraft getreten war und man keine Ausnahme davon machen werde. Für die 158 Insassen ein herber Schlag. Sie müssen nun zehn Tage in Quarantäne absitzen.

    Besonders ärgerlich: Die Passagiere hatten offenbar aufgrund der verfrühten Landung geglaubt, es noch rechtzeitig geschafft zu haben, und deshalb den Piloten lauten Applaus geschenkt. Erst nach dem Verlassen des Fliegers seien sie laut "Tag24" über ihre Zwangsquarantäne aufgeklärt worden.