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Stammen unsere Ostereier aus Käfighaltung?

Heute Redaktion
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Bemalte Eier gehören zu Ostern einfach dazu.
Bemalte Eier gehören zu Ostern einfach dazu.
Bild: picturedesk.com

Zu Ostern essen wir viele Eier und haben mindestens genauso viele Fragen dazu. Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten, damit auch nichts den Eigenuss verdirbt.

Wie viele Eier sind gesund? Warum sind manche Dotter heller als andere? Wie lange sind Ostereier haltbar? Sind harte Eier schwer verdaulich und ist ein bläulicher Rand am Dotter ungesund? Könnten unsere Ostereier Käfigeier sein?

Die Antworten darauf liefert der Verein "Land schafft Leben" am Montag. Das müssen Sie für einen unbekümmerten Eigenuss zum Osterfest wissen:

Lange Zeit wurde angenommen, dass zu viele Eier wegen ihres Cholesteringehalts ungesund sind. Es gibt aber derzeit keine klare Obergrenze, wie viele Eier noch gesund sind. Das Cholesterin befindet ausschließlich im Dotter, nicht im Eiklar. Das Ei enthält aber auch Lezithin, das die Cholesterinaufnahme im Darm hemmt. Der Körper kann somit das vorhandene Cholesterin nicht komplett verwerten.

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Mittlerweile geht die Wissenschaft davon aus, dass die Nahrung einen geringeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat, als lange vermutet wurde. Der Körper erzeugt 80 bis 90 Prozent des Cholesterins selbst, den Rest nehmen wir über Nahrung zu uns. Auch sportliche Aktivität wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Ein höherer Eierkonsum in der Osterzeit sollte somit keine negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Die Farbe des Dotters hängt mit der Fütterung der Henne zusammen. Es gibt aber keinen bedeutenden Zusammenhang zwischen Dotterfarbe und Geschmack, Inhaltsstoffen oder Frische der Eier. Auch sagt die Farbe des Dotters nichts über den gesundheitlichen Einfluss auf unseren Körper aus.

Das Gelb kommt von Carotinoiden, die gut für unsere Gesundheit sind. Die Unterschiede zwischen kräftig gelben und hellgelben Eidottern sind aber nicht so groß, dass hellere Dotter deutlich weniger gesund wären. Vielmehr zeigt die Farbe, wie hoch der Maisanteil im Futter der Hennen war und ob zusätzlich natürliche Carotinoide gefüttert wurden.

War der Osterhase großzügig, hat man auch nach Ostern viele bunte, gekochte Eier zuhause. Damit diese möglichst lang haltbar sind, ist wichtig, dass die Eier bei konstanter Temperatur gelagert werden.

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Gekochte Eier kann man auch bei Raumtemperatur aufbewahren. Sie sind mindestens vier Wochen haltbar, wenn die Schale unbeschädigt ist und die Eier nach dem Kochen nicht abgeschreckt wurden. Abschrecken kann zu kleinen Rissen in der Schale führen, wodurch Keime leichter eindringen können und somit die Haltbarkeit verkürzen. Verdorbene Eier erkennt man an ihrem fauligen Geruch.

Ostereier sind üblicherweise hartgekocht. Sie sind daher schwerer verdaulich als weichgekochte Eier, denn die Hitze bei der Zubereitung verfestigt die Struktur von Dotter und Eiklar. Bei einer gesunden Verdauung stellen aber auch hartgekochte Eier kein Problem dar.

Hat der Dotter einen bläulichen Rand, bedeutet das nicht, dass das Ei nicht mehr frisch oder gar ungenießbar wäre. Grund für die Färbung ist eine chemische Reaktion. Beim Kochen entsteht Schwefelwasserstoff. Dieser ist zwar für den typischen Faule-Eier-Geruch verantwortlich, aber in dieser Konzentration bedenkenlos verzehrbar, so "Land schafft Leben".

"In Österreichs Regalen findet man keine Schaleneier, die von Hühnern in Käfighaltung gelegt wurden, weder gefärbte noch ungefärbte", informiert der Verein. Und das obwohl Ostereier als Eiprodukte eigentlich nicht nach Haltungsform gekennzeichnet werden müssen. Die Hersteller tun dies in der Regel dennoch.

Aufpassen sollte man aber bei Eipulver oder Flüssigei in verarbeiteten Produkten. Auch bei diesen muss die Haltungsform nicht gekennzeichnet werden. "Land schafft Leben"-Obmann Hannes Royer erklärt: "Täglich importiert Österreich 1,8 Millionen Eier als Schaleneier, Flüssigei und Eipulver. Eine Million davon sind Schätzungen der heimischen Branche zufolge Käfigeier." (rcp)