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Österreichische Forscher setzen auf Darmbakterien

Möglicherweise können uns Darmbakterien im Kampf gegen das Coronavirus nützlich sein.

Heute Redaktion
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Auf der ganzen Welt gibt es in der Wissenschaft derzeit unterschiedlichste Ansätze in der Wirkstoffentwicklung gegen das Coronavirus. Einer davon basiert auf dem Einsatz von Darmbakterien.

Darmbakterien besitzen bekanntlicherweise viele nützliche Eigenschaften. Dass sie für die Coronavirus-Forschung von erheblicher Bedeutung sein könnten, liegt daran, dass sie Antikörper unterschiedlicher Art produzieren. Deswegen testen österreichische Forscher sie gerade auf ihre Wirksamkeit gegen das Coronavirus.

Darmbakterien für die Produktion von Antikörpern

Sie machen aus den Bakterien, ihren E. coli-Verbündeten, menschliche Immunzellen und erhoffen sich, dass sie die Suche nach einem Wirkstoff beschleunigen. Jede Bakterie aus dem "Heer" hat die Aufgabe einen Antikörper herzustellen, was zuerst völlig zufällig geschieht, so erklärt es Rainer Schneider vom Institut für Biochemie der Universität Innsbruck im Gespräch mit der APA. Um herauszufinden, welche davon SARS-CoV-2 Eiweißstoffe produzieren könnten, hängen sie einen für die Bakterien giftigen Stoff an ein Coronavirus-Protein. "Dann können nur die Bakterien überleben, die zufällig einen Antikörper machen, der gegen dieses Virus-Protein gerichtet ist und damit auch das Toxin inaktiviert", sagte er.

Zum aktuellen Zeitpunkt befinden sich etwa 60 Impfstoffe in der Entwicklung. Bis einer gefunden wird, könnte es jedoch noch dauern. Denn derzeit befinden sich nur zwei Impfstoffe in Phase 1 der Tests, wo an einer kleinen Personengruppe getestet wird.

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