Politik

Klimaschutz: Österreich in Ranking hinter China

Heute Redaktion
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Mehrere NGOs haben die österreichische Politik im Zuge des Klimagipfels in Madrid scharf kritisiert. Österreich rutschte im Klima-Ranking weiter ab und fällt hinter China zurück.

Anlässlich des Klimagipfels in Madrid beurteilen 350 Experten die Klimapolitik von 57 Industrieländern. Österreich fiel zwei Plätze zurück auf Platz 38 – im unteren Mittelfeld. Zahlreiche heimische NGOs haben die völlig unzureichende österreichische Klimapolitik bereits scharf kritisiert. Größter Umweltsünder laut Ranking sind wenig überraschend die USA.

"Das schlechte Abschneiden ist beschämend. Es fehlen konkrete Maßnahmen, die Finanzierung und Ambition beim Klimaschutz in Österreich", kritisierte etwa Johannes Wahlmüller, Sprecher von Global 2000. "Österreich hat seine Klimaschutzpolitik über Jahre sträflich vernachlässigt, dieser Vergleich illustriert ein katastrophales Politikversagen", befindet auch der österreichische WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.

Ökologische Steuerreform, schädliche Subventionen abschaffen

Die notwendigen Maßnahmen für eine Trendwende seien "längst skizziert", Gewinner des Rankings wie Dänemark würden zeigen, wie es geht: "Wir brauchen eine umfassende ökologische Steuerreform, die sowohl die Menschen als auch die Umwelt entlastet", fordert der WWF. Außerdem müssten auch klimaschädliche Subventionen abgeschafft werden.

Während die durchschnittlichen Emissionen der EU seit 1990 um rund 22 Prozent gesunken sind, sind sie in Österreich um fünf Prozent gestiegen, stellte auch Greenpeace fest. Innerhalb der EU hat Polen Irland als schlechtesten Mitgliedsstaat abgelöst, insgesamt fiel die EU um sechs Plätze zurück, das bedeutet Platz 22.

Kein Staat vorbildlich genug

Wie es gemacht werden könnte, zeigt Musterland Dänemark: Die dortige Minderheitsregierung beschloss am Freitag per Gesetz, bis 2030 die klimaschädlichen Emissionen um 70 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Schweden, Dänemark und Marokko landeten auf den Plätzen vier bis sechs. Die ersten drei Plätze im Ranking blieben übrigens unvergeben, denn: "Kein Staat ist beim Klimaschutz vorbildlich genug", hieß es.