Politik

Österreichs Politik trauert um Ignaz Kirchner

Der Tod des großen österreichischen Kammerschauspieler Ignaz Kirchner sorgt auch in der heimischen Politik für starke Betroffenheit.

Heute Redaktion
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Der kürzlich verstorbene Ignaz Kirchner bei der Premiere von "Die Macht der Gewohnheit" im Burgtheater Wien.
Der kürzlich verstorbene Ignaz Kirchner bei der Premiere von "Die Macht der Gewohnheit" im Burgtheater Wien.
Bild: picturedesk.com

Ignaz Kirchner, eigentlich Hanns-Peter Kirchner-Wierichs, galt als einer der ganz Großen in der österreichischen Theaterszene. Kirchner spielte 31 Jahre lang für das Wiener Burgtheater, bevor er am Abend des 26. Septembers einer langwierigen Krankheit erlag, wie jetzt das Burgtheater bekannt gab.

Kirchners Tod beschäftigt auch die Politik

Der Tod des berühmten Kammerschauspielers berührt auch außerhalb seines Faches viele Menschen, so auch die Politik. Bundespräsident Alexander Van der Bellen schrieb etwa in einer Aussendung:

"Sein eindringliches Spiel, das alle menschlichen Emotionen umfasste, und seine einprägsame Stimme verliehen den von ihm verkörperten Bühnengestalten eine selten zu findende Intensität. Ganz gleich ob Shakespeare oder Beckett, Peymann oder Tabori, Ignaz Kirchner war ein Garant für erstklassiges Theater."

"Er wird uns Theaterbegeisterten stets in Erinnerung bleiben und ebenso fehlen", so der Bundespräsident.

SP, VP und Neos trauern um Publikums-Liebling Kirchner

"Zutiefst bestürzt" vom Tod der Theaterlegende zeigt sich auch Neos-Mandatar Sepp Schellhorn: "Egal ob er in Shakespeares "Kaufmann von Venedig" den Antonio gab oder in Tschechows "Ivanov" in der Rolle des Doktor Lvov das Publikum begeisterte. Kirchner schaffte es wie kaum ein anderer, das Publikum mit sich zu reißen", so Schellhorn und weiter: " Er war ein großartiger Schauspieler und wird vom Wiener Publikum schmerzlich vermisst werden".

Auch bei der ÖVP macht der Tod des Schauspieler "sehr betroffen". ÖVP Wien Kultursprecher Fritz Aichinger betrauerte das Ableben Kirchners in einer Presseaussendung. „Mit Ignaz Kirchner ist ein großer Burgschauspieler für immer von uns gegangen", so Aichinger im Namen der ÖVP Wien. „Ignaz Kirchner bestach vor allem durch seine agile Spielweise. In unzähligen Rollen an der Burg hat er sich in die Herzen der Wiener gespielt und wird ihnen immer in Erinnerung bleiben. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Freunden", so Aichinger abschließend.

Ähnliche Worte kommen auch vom neuen Bundesgeschäftsführer der SPÖ und Ex-Minister Thomas Drozda. "Mit Ignaz Kirchner verlieren wir einen faszinierenden Menschendarsteller, der über unnachahmliche Darstellungskunst wie Bühnenpräsenz verfügte. Ignaz Kirchner hat es mit Präzision und Konzentration wie wenige andere – darunter sein leider auch verstorbener kongenialer Bühnenpartner Gert Voss – verstanden, sich in die Herzen und ins Gedächtnis der TheaterbesucherInnen zu spielen. Das Wiener Burgtheater, dessen Ensemble Ignaz Kirchner seit 1987 angehörte, verliert mit Kirchner eine seiner prägendsten Figuren", bedauert Thomas Drozda. (red)