Wien

"Ottakring wegsprengen" – Böller-Alarm in ganz Wien

Bei der Polizei gingen in der Silvesternacht Dutzende Hilferufe von besorgten und verängstigten Bürgern ein. Diese stieß an ihre Einsatz-Grenzen.

Rene Findenig
Aus zahlreichen Wiener Bezirken gingen heftige Pyro-Hilferufe ein.
Aus zahlreichen Wiener Bezirken gingen heftige Pyro-Hilferufe ein.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Hilferufe und Alarme im Minutentakt – Böller-Chaoten sorgten in Wien für Notrufe am laufenden Band. Bei der Polizei stieß man deshalb scheinbar an die Einsatzgrenzen. Auf Twitter hieß es bei Anfragen: "Unsere Kolleg*innen sind heute verstärkt im Einsatz, können jedoch nicht überall gleichzeitig sein. Wenn Sie einen Einsatz melden wollen, dann bitte direkt via 133." Die Hilferufe klingen in vielen Fällen sehr dramatisch. So berichtete ein Nutzer auf Twitter der Polizei: "Wisst ihr eh, dass ein paar Deppen seit einiger Zeit versuchen, Ottakring wegzusprengen?"

Auf die Antwort der Polizisten zeigte sich der Nutzer enttäuscht: "Dann gelangt man an einen unmotivierten Telefonmitarbeiter der einem erklärt dass Silvester ist. An Tagen wie heute sieht man gut, dass ihr machtlos seid." Ein weiterer Nutzer bemitleidet alle, die in der Silverster-Nacht ihren Dienst auf der Straße verrichten müssen: "Die wo Straßendienst schieben müssen heute, sind die ärmsten Schweine. Hoffentlich gibt's keine Toten bei diesen Rudel verblödeter Affen die da draußen frei rumlaufen."

Eine weitere Nutzerin schlug kurz vor 22 Uhr Alarm: "in der nähe ameisgasse werden illegale (nehm ich an wenn die ganze wohnung vibriert) böller geschossen. bitte dort mal rum schauen!" Apropos Vibrieren, woanders heißt es auch: "Gerade im übernächsten Innenhof eine Explosion wahrgenommen, geschätzt 100g TNT Equivalent (da vibrieren die Scheiben gut 50m weiter, davongelaufen sind eine Gruppe Kinder zwischen 10 und 15J alt. 1230-Wien, Fischbau."

Schon Stunden vor dem Silvesterabend kündigten Unbekannte im Internet Feuerwerks-Randale vor allem in Wien-Favoriten, aber auch in anderen Wiener Bezirken wie Simmering und Liesing an. Und: Anheizer wollten sich um 22 Uhr zu einer regelrechten Feuerwerks-Straßenschlacht um 22 Uhr am Wiener Reumannplatz treffen. Bereits kurz vor 19 Uhr trafen die ersten Meldungen ein. So sammelten sich mehrere Vermummte im Sonnwendviertel und zündeten dort auf offener Straße Böller und Raketen – das Viertel gilt laut einem Insider wegen vieler Innenhöfe als Hotspot der Böller-Fanatiker. Zu Einsätzen der Polizei kam es in der gesamten Bundeshauptstadt – eine Einsatzbilanz lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

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    Mehr als 250.000 Menschen feierten bereits ab dem frühen Samstagabend am 31. Wiener Silvesterpfad in der City. 
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