Politik

ÖVP erhielt FPÖ-Stimmen, Grüne verloren an SPÖ

Heute Redaktion
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ÖVP-Chef Kurz verdankt seinem Wahlsieg vor allem Ex-FPÖ-Wählern. Die Grüne verloren vor allem an die SPÖ und Pilz. SPÖ-Wähler liefen vor allem zur FPÖ über.

Die ÖVP ist mit mehr als 30 Prozent der unumstrittene Wahlsieger. Wie die SORA-Wählerstromanalyse zeigt, gelang Sebastian Kurz der Wahlsieg vor allem mit Hilfe zahlreicher Ex-FPÖ-Stimmen. Seine Wahlkampfstrategie, gezielt die FPÖ-Themen Asyl und Migration zu besetzen, dürfte also aufgegangen sein.

Die ÖVP konnte 84 Prozent der ÖVP-Wähler von 2013 für sich gewinnen. Zugewinne konnte die Liste Kurz von der FPÖ (168.000 Stimmen), dem Team Stronach (114.000), den Grünen (84.000), den NEOS (60.000) und dem BZÖ (44.000). 121.000 Stimmen für Kurz sind ehemalige Nichtwähler.

Die SPÖ rettete sich vor allem mit 161.000 Stimmen von den Grünen auf den zweiten Platz. Außerdem konnte SPÖ-Chef Kern 156.000 Stimmen von ehemaligen Nichtwählern mobilisieren. Dafür verlor sie stark an die FPÖ.

Die FPÖ konnte 73 Prozent ihrer Wähler von 2013 wieder für sich gewinnen. Die Blauen verdanken ihr gutes Abschneiden vor allem ehemaligen SPÖ-Wählern (155.000 Stimmen). Je rund 95.000 Stimmen kommen von den nicht mehr im Parlament vertretenen Team Stronach und BZÖ sowie von der ÖVP. 122.000 FPÖ-Wähler sind ehemalige Nichtwähler.

Grüne verlieren an SPÖ und Pilz.

Die Grünen mobilisierten bei dieser Wahl nur 25 Prozent ihrer Wähler von 2013. Den größten Verlust erlitten die Grünen mit 161.000 Stimmen an die SPÖ. Der Ex-Grüne Peter Pilz nahm seiner alten Partei 67.000 Stimmen weg.

Die NEOS traten zum zweiten Mal bei einer Nationalratswahl an und können 43 Prozent ihrer Stimmen von 2013 erneut gewinnen. Den größten Zustrom erhielten sie mit 57.000 Stimmen von den Grünen gefolgt von der ÖVP mit 32.000 Stimmen. Verluste erlitten die NEOS vor allem an die ÖVP (60.000 Stimmen) und die Liste Pilz (31.000 Stimmen).

Die Liste Pilz des abtrünnigen Grünen-Mandatars Peter Pilz schaffte aus dem Stand den Sprung in den Nationalrat. Seine Stimmen holte er sich zum größten Teil mit 67.000 Stimmen von seiner ehemaligen Partei, den Grünen. Zudem holte sich Pilz große Anteile von SPÖ (32.000 Stimmen) und NEOS (31.000 Stimmen).

Blaue Protestwähler abzuholen war der große Anspruch von Pilz. Das gelang ihm jedoch nur mäßig: 12.000 ehemalige FPÖ-Wähler gaben ihm seine Stimme. 10.000 Stimmen erhielt er von der ÖVP sowie 8.000 vom Team Stronach und 6.000 vom BZÖ. (red)