Politik

ÖVP-Mitarbeiter nach Schredder-Gate beurlaubt

Jener ÖVP-Mitarbeiter, der fünf Festplatten aus dem Kanzlerbüro geschreddert hat, wurde nun beurlaubt und befindet sich in ärztlicher Behandlung.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Der ÖVP-Mitarbeiter, der für die "Schredder-Affäre" verantwortlich ist, wurde beurlaubt, berichtet die Tageszeitung "Österreich".

Auch die ÖVP hat dies bestätigt. Der Social-Media-Beauftrage von Sebastian Kurz befinde sich außerdem in ärztlicher Behandlung. Alle Social-Media-Accounts des Mitarbeiters wurden gelöscht.

Sondersitzung im Nationalrat

Die Schredder-­Affäre dürfte wohl auch demnächst in einer Nationalratssondersitzung beraten werden. Peter Pilz hatte dies gefordert und das Gespräch mit der SPÖ und FPÖ gesucht.



Am Dienstag wurde dem "Falter" ein Überwachungsvideo zugespielt, das den ÖVP-Mitarbeiter bei der Aktion zeigt. Anders als die ÖVP die Sache darstellte, wurde bekannt, dass nicht nur eine Festplatte aus dem Kanzleramt vernichtet wurde, sondern gleich fünf. Zudem wurden sie mehrmals geschreddert.

Die Affäre flog auf, weil der ÖVP-Mitarbeiter zwar unter falschem Namen und mit einer gefälschten E-Mail-Adresse agierte, allerdings seine echte Telefonnummer angab.

Außerdem hatte er die Rechnung über 76,45 Euro bei der Wiener Firma Reisswolf nicht bezahlt. Das Unternehmen erstattete daraufhin Anzeige.

Da der Verdacht besteht, dass die vernichteten Daten mit Straches Ende als Vizekanzler zu tun haben könnten, hat die Soko Ibiza den Fall übernommen.

Grüne fordern U-Ausschuss

Obwohl sie derzeit nicht im Nationalrat vertreten sind, fordern die Grünen bereits einen Untersuchungsausschuss zur "Schredder-Affäre".

Grünen-Chef Walter Kogler erklärt: "Die im Zuge der Schredder-Affäre im Raum stehenden Vorwürfe gegen Mitarbeiter von Ex-Kanzler Kurz sind massiv und schreien förmlich nach Aufklärung – denkbar in Form eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses."

Weiters meint der Steirer: "Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht, zu erfahren, was das Bundeskanzleramt unter Sebastian Kurz so dringend und auf dubiosem Weg vernichten ließ und damit aus der Welt schaffen wollte." (red)