Österreich

20 Prozent Abmeldungen wegen der Kiga-Gebühr

Weniger Kinder in den Kindergärten und weniger Geld für die Gemeinden. Das befürchtet Johann Hingsamer, Gemeindebund-Präsident in OÖ.

Heute Redaktion
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ÖVP-Politiker Johann Hingsamer rechnet damit, dass wegen der Kiga-Gebühren 20 Prozent der Kinder von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet werden.
ÖVP-Politiker Johann Hingsamer rechnet damit, dass wegen der Kiga-Gebühren 20 Prozent der Kinder von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet werden.
Bild: iStock/ÖVP

Seit Februar müssen Eltern, wenn sie ihre Kinder auch am Nachmittag im Kindergarten haben, dafür eine Gebühr zahlen. Zwischen 42 und 11o Euro (je nach Familieneinkommen) sind fällig. Beschlossen haben die Gebühren auf Landesebene die ÖVP und FPÖ.

Natürlich hagelte es bei der Einführung Kritik von SPÖ und den Grünen. Man befürchtete, dass viele Kinder abgemeldet werden. Nun äußert sich auch ein hochrangiger ÖVP-Politiker skeptisch zu dem Thema.

In einem Interview mit dem "Kurier" rechnet Johann Hingsamer, Präsident des Gemeindebundes und selbst Bürgermeister von Eggerding (Bez. Schärding), damit, dass 20 Prozent der Kinder abgemeldet werden. Das sind immerhin 3.000 bis 3.500 Kinder in ganz Oberösterreich.

Den Gemeinden erwachsen damit auch herbe Verluste. Denn mit der Einführung der Gebühren hat das Land Förderungen an die Gemeinden abgedreht. Weil nun aber auch weniger Geld aus den Kindergartengebühren eingenommen werden, rechnet Hingsamer mit bis zu sechs Millionen Euro weniger für die Gemeinden.

Es sei, so Hingsamer, sehr enttäuschend, dass es zwar Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung gebe, nicht aber für die laufenden Kosten.

"Ministerin hat keine Ahnung"

Aber auch der Bundesregierung in Wien stellt Johann Hingsamer in Sachen Kinderbetreuung kein gutes Zeugnis aus. "Die Zentralstellen in Wien, inklusive der Ministerin (ÖVP-Familienministerin Juliane Bogner-Strauß, Anm.), habe keine Ahnung, wie das Leben am Land abläuft", sagt er in dem "Kurier"-Interview.

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