Politik

ÖVP: "Putsch" an Parteispitze abgesagt

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Geplant war es als Treffen zur Wehrpflicht - geworden ist es ein Krisengipfel. Gestern ab 18 Uhr trafen sich die ÖVP-Granden (inklusive der mächtigen Landeshauptleute) zum Scherbengericht in der ÖVP-Akademie. Das geplante Köpferollen wurde (vorerst?) abgesagt.

Geplant war es als Treffen zur Wehrpflicht – geworden ist es ein Krisengipfel. Gestern ab 18 Uhr trafen sich die ÖVP-Granden (inklusive der mächtigen Landeshauptleute) zum Scherbengericht in der ÖVP-Akademie. Das geplante Köpferollen wurde (vorerst?) abgesagt.

Es stand auf den Messers Schneide. Erst ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Parteichef Spindelegger und Finanzministerin Fekter konnte einen dramatischen Showdown bei der Sitzung in der VP-Akademie am Donnerstagabend verhindern. Spät in die Nacht waren die beiden am Mittwoch etwa zwei Stunden beisammen gesessen, besprachen, laut Insidern, eine von Spindelegger angedachte Personalrochade:


Finanzministerin Fekter hätte Karlheinz Kopf als Klubchef abgelöst, der wiederrum wäre statt Fritz Neugebauer Zweiter Nationalratspräsident geworden.
Neugebauer wäre in Pension geschickt, Lopatka zum neuen Außenminister ernannt worden.
Spindelegger selbst wäre als Finanzminister im Spiel gewesen. Präsentieren wollte er das Paket angeblich am Montag im ORF-Sommergespräch mit Armin Wolf – vor Hunderttausenden TV-Zuschauern.


Doch der Plan scheiterte am internen Widerstand. Und nachdem Spindelegger in der Wehrpflicht-Frage von den Landeshauptleuten überrumpelt schien, machten plötzlich die wildesten Gerüchte die Runde. Sogar das Ende Spindeleggers als VP-Chef.

Die Volkspartei dementierte vehement, aus der Partei hieß es stetig, alles sei "ruhig".

Klar ist, dass Spindelegger am Montag bei Armin Wolf wohl keinen Coup präsentieren kann – und vor allem Schadensbegrenzung betreiben muss …

Peter Reidinger

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