Politik

ÖVP schluckt wieder zwei Stronach-Deserteure

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Aus den Nationalratswahlen war die ÖVP mit 24 Prozent der Stimmen - das entspricht 47 Mandaten - hervorgegangen. Seit dem Wechsel der beiden Team-Stronach-Herren Marcus Franz und Georg Vetter Anfang Juni waren es schon 49 Abgeordnete. Und jetzt wächst der schwarze Parlamentsklub weiter - wieder mit der Hilfe von Stronach-Deserteuren: Kathrin Nachbaur und Rouven Ertlschweiger.

Aus den Nationalratswahlen war die ÖVP mit 24 Prozent der Stimmen - das entspricht 47 Mandaten - hervorgegangen. Seit dem Wechsel der beiden -Herren Marcus Franz und Georg Vetter Anfang Juni waren es schon 49 Abgeordnete. Und jetzt wächst der schwarze Parlamentsklub weiter - wieder mit der Hilfe von Stronach-Deserteuren: Kathrin Nachbaur und Rouven Ertlschweiger.

Die Volkspartei hat den beiden TS-Vertretern ein Angebot gemacht. Beide bleiben aber parteifrei. Der schwarze Klub zählt mittlerweile 51 Mandatare, das ist nur einer weniger als bei der SPÖ, die über 52 Sitze im Nationalrat verfügt. Der TS-Klub hat jetzt nur mehr sieben Sitze.

Klubchef Reinhold Lopatka spricht davon, dass der ÖVP-Parlamentsklub dadurch "jünger, moderner und weiblicher" wird.

Schadensersatzklagen?

Parteigründer Frank Stronach überlegt unterdessen laut dem Nachrichtenmagazin "profil", rechtliche Schritte gegen Marcus Franz und Georg Vetter einzuleiten. Durch ihren Abgang entgehen dem Klub Förderungen in Höhe von gut 200.000 Euro jährlich. Ab sofort könnten auch Nachbaur und Ertlschweiger von der Schadensersatzklage betroffen sein.

Laut "profil" könnte auch TS-Klubobfrau Waltraud Dietrich demnächst abgelöst werden. Als Nachfolger wird Robert Lugar gehandelt, der den Klub schon von Oktober 2012 bis Oktober 2013 geführt hat.

Ein persönliche Stellungnahme zu dem Chaos in seiner Truppe kann Parteigründer Frank Stronach am Montag abgeben, da ist er zu Gast bei den .

"Wechseln wie die Unterhosen"

Die SPÖ ist verärgert über die Akquisitionen durch die ÖVP. "Das Team Stronach stellt die teuerste Wählertäuschung der Geschichte dar", sagt der rote Klubchef Andreas Schieder. Eine Gesinnungsgemeinschaft wechsle man nicht "wie die Unterhosen", so Schieder in Richtung der Abtrünnigen. Er mutmaßt, die Betreffenden wollen nur ihre Schäfchen ins Trockene bringen.

"Wen juckt's?"

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl kommentiert die Übertritte mit einem lapidaren "Wen juckt's, ob ein paar Abgeordnete ihre ablaufende Zeit in dem einen oder dem anderen Parlamentsklub absitzen?" In der Folge würde die FPÖ aus den nächsten Nationalratswahlen gestärkt hervorgehen.

"Leichenfledderei"

Die Grünen werfen der Volkspartei vor, eine "schwarz-blaue Erpressungsmehrheit" aufzubauen. Die "politische Leichenfledderei" am Team Stronach werde fortgesetzt.

Und die NEOS fordern Neuwahlen.