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ÖVP will in Wien Ausländerklassen einführen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Laut einer Anfragebeantwortung von SP-Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch haben in Wien etwa 60 Prozent aller 100.000 Pflichtschüler nicht Deutsch als Muttersprache. Die Folge: Sprachprobleme in den Schulen. Die ÖVP will jetzt erneut über Ausländerklassen diskutieren, wie "der Standard" berichtet.

Laut einer Anfragebeantwortung von SP-Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch haben in Wien etwa 60 Prozent aller 100.000 Pflichtschüler nicht Deutsch als Muttersprache. Die Folge: Sprachprobleme in den Schulen. Die ÖVP will jetzt erneut über „Ausländerklassen“ diskutieren, wie .

Die Zahl der außerordentlichen Schüler sei seit dem Schuljahr 2010/2011 von knapp 8.000 auf rund 12.000 gestiegen - bei nur leicht gestiegener Gesamtschülerzahl. 12.090 "außerordentliche Schüler" gibt es derzeit. 2010 waren es in Wien noch 7.875. 60.743 Schüler mit einer anderen Erstsprache als Deutsch besuchten mit 1. Oktober 2014 die Pflichtschulen. Von den insgesamt 100.000 Pflichtschülern hat etwa jeder fünfte Migrationshintergrund, wird als "außerordentlicher Schüler" eingestuft.

Für die ÖVP geht dieser Trend in die falsche Richtung. VP-Gemeinderätin Isabella Leeb: "Das ist schon ein Riesenproblem und das muss man lösen".

Kritik an Rot-Grün

Migrantenkinder hätten wenig Chancen, Deutsch zu lernen, das Geld, das für Gratisnachhilfe verwendet wird, werde fehlgeleitet, so die Kritik. Die Schulen sollten künftig autonom entscheiden, wie betroffene Kinder gefördert werden, so Leeb.

"Keine Parallelgesellschaften"

Stadtrat Manfred Juraczka konkretisiert im Gespräch mit "Heute": "Wir wollen keine Ausländerklassen als Parallelgesellschaften schaffen. Wir wollen nur, dass Schüler, bevor sie in den Regelunterricht integriert werden, vorher gesonderten Deutschunterricht erhalten."

Ausländerklassen  - Ausgrenzung?

Für Schüler, die während des Schuljahres nach Österreich kommen, wünscht sich Leeb spezielle, temporäre Vorbereitungsklassen. Das hatte auch ÖVP-Integrationsminister Sebastian Kurz gefordert.

Für die SPÖ sind solche Klassen ein Schritt zur Ausgrenzung. Oxonitsch hält an den Wiener Sprachförderkursen und am Begleitunterricht fest. Dass an Wiens Pflichtschulen etwa 80 Sprachen gesprochen werden, bezeichnete er in seiner Anfragebeantwortung als „unverzichtbares Potenzial für die Stadt“. Argumentiert wird die gestiegene Zahl der außerordentlichen Schüler auch mit globalen Entwicklungen, etwa Flüchtlingswellen.