Hochgefühle vor der Hochzeit mit US-Milliardär und Blue-Origin-Gründer Jeff Bezos erlebte wohl dessen Verlobte Lauren Sánchez bei ihrer Spritztour ins All am 14. April. Die Umweltauswirkungen derartiger "Raketen-Reisen" sind enorm.
Die Reise von Dennis Tito zur ISS (28. April bis 6. Mai 2001) gilt als die Geburtsstunde des Weltraumtourismus. Der zweite Weltraumtourist war Erfinder Mark Shuttleworth, der am 25. April 2002 als erster Südafrikaner ins All startete und die ISS besuchte. Beide bezahlten für ihren Flug mit einem russischen Sonjus-Raumschiff umgerechnet knapp 20 Millionen Euro. Als erste Frau startete die gebürtige Iranerin Anousheh Ansari am 18. September 2006 mit einem Sojus-Raumschiff als Touristin zur ISS. Sie zahlte rund 16 Millionen Euro für ihren Raumflug.
Mag ein Vergnügungsausflug in den Orbit auch ein einmaliges Erlebnis im Leben eines (begüterten) Menschen darstellen, sind die möglichen ökologischen Auswirkungen dennoch enorm – vor allem dann, wenn aus den Einzelflügen ins All einst Massentourismus werden sollte.
Je nach Treibstoffart variieren die Emissionen von Raketen stark. Elon Musks SpaceX (Falcon 9) ist Kerosin-basiert und stößt vor allem CO2, Rußpartikel und Stickoxide aus. Ebenso wie die Virgin-Galactic-Rakete von Richard Branson. Jeff Bezos' Blue Origin (New Shepard) fliegt mit flüssigem Wasserstoff und Sauerstoff – dabei entsteht nur Wasserdampf, allerdings in hohen Atmosphärenschichten.
Die schlimmsten Auswirkungen von Weltraum-Tourismus
Ob und wie viel die Teilnehmerinnen der Mission NS-31 für den Flug bezahlt haben, ist nicht bekannt. Blue Origin schweigt sich generell über Ticketpreise aus, kolportiert werden aber umgerechnet mehrere hunderttausend bis eine Million Euro – pro Person.
Zahlreiche frühere Teilnehmer von Weltraum-Spritztouren ließen zumindest Teile der Kosten von Sponsoren übernehmen. Immer wieder lädt das Unternehmen von Jeff Bezos aus PR-Gründen aber auch Prominente ein.