People

PÄM & Virginia Ernst: "Hatten niemanden zum Festhalten"

PÄM und Virginia Ernst – zwei Sängerinnen, die sich von der Musikbranche nicht verbiegen lassen. In "Romina Backstage" teilen sie ihre Erfahrungen.

Romina Colerus
Teilen

Im neuen "Heute"-Stadtstudio geht die neueste Folge von "Romina Backstage" über die Bühne. Die beiden Sängerinnen Virginia Ernst (31) und PÄM (28) verbindet vor allem eines: Ihre Massage! Denn, sei wie du bist, egal was dir andere einreden wollen, ist für die beiden starken Frauen eine wichtige Botschaft. Nicht immer leicht, in einer Welt, wo Hasskommentare auf Social-Media schneller getippt sind, als man denken kann. Doch, verbiegen lassen sie sich trotzdem nicht – ganz im Gegenteil, die beiden sind wahre Vorbilder für ganz viele – zurecht!

Gerade in der Musikbranche ist es nicht selbstverständlich sich selbst treu zu bleiben – ein passendes, erfundenes Image ist schnell geschaffen. "Mich wollten sie unbedingt in die Ecke vom 'Tom Boy' stecken. Das sind diese Mädchen, die aussehen wir Burschen. Ich musste das zuerst einmal googeln, weil ich das nicht mal kannte. Und ich dann gesagt, dass das echt nicht geht, das kann ich nicht. Dann wollten sie, dass ich Deutsch singe, aber ich habe immer Englisch gesungen. Weil ich da besser schreiben und mich besser ausrücken kann", erzählt Ernst über ihre Anfänge und weiter: "Ich habe aber immer abgeblockt und gesagt, dass ich das so mache, wie ich will. Das bin eben ich." 

"Ich hab mir überlegt, wie ich gern sein würde"

PÄM, die eigentlich Pamela Pum heißt, hat ihre "Figur" selbst erfunden. "Ich habe mir überlegt, wie ich gern sein würde", blickt sie zurück. Letztendlich hat sie dann aber bemerkt, dass sie PÄM nur als Schutz gebraucht hat, um sich endlich selbst zu finden. Auch musikalisch – denn bevor die Lehrerin im Dialekt gesungen hat, war es Englisch. Jetzt muss sie sich nur hin und wieder vor Fans und Followern rechtfertigen, wenn sie sich auf's Laufband wirft. "Ich find das ja selbst so lustig, wenn ich mich am Laufband poste", lacht sie. Doch wo liegt das Problem? "Bei mir spielt das Thema Body Positivity eine große Rolle und ja, da fragen mich dann schon immer wieder welche, ob ich denn nun abnehmen will. Ich glaub, wenn ich nur ein Kilo abnehmen würde, würden sich da einige betrogen fühlen." Ja, ein Vorbild zu sein ist auch nicht immer leicht. 

1/8
Gehe zur Galerie
    Die Sängerinnen PÄM und Virginia Ernst mit Romina Colerus im neuen "Heute"-Stadtstudio
    Die Sängerinnen PÄM und Virginia Ernst mit Romina Colerus im neuen "Heute"-Stadtstudio
    Denise Auer

    Apropos Vorbild – auch die beiden sind oder waren einmal Fans und haben das auch richtig ausgelebt. Die 1,85 Meter große Pamela zum Beispiel schwärmt für Ed Sheeran und hat ihn sogar schon einmal persönlich getroffen. Ein Tag, den sie wohl nie im Leben vergessen wird – wahrscheinlich auch, weil sie anfangs kein Wort herausgebracht hat. "Ich hab nur noch blöd gelacht." Virginia Ernst wiederum wollte Britney Spears ein Geschenk im Hotel vorbeibringen. "Meine Schwester hat ihr so ähnlich gesehen und meine Mama hat damals gemeint, ich soll Spears doch ein Foto von ihr bringen." Geklappt hat das mit der Übergabe leider nicht. "Die im Hotel haben gesagt, dass sie hier nicht wohnt, deswegen hab ich das Geschenk einfach hingestellt. Vielleicht ist es ja noch immer dort." Und wieder haben die beiden sympathischen Musikerinnen Tränen vor Lachen in den Augen.

    Doch, es wird nicht nur gelacht – auch ernste Themen kommen im "Romina Backstage"-Talk zur Sprache. Hass bekommen beide immer wieder im Netz zu spüren. Ernst, die mit einer Frau verheiratet ist und auch ein fast einjähriges Kind hat und PÄM, weil sie eben kein Hungerhaken ist. "Man lernt mit Hasskommentaren umzugehen", sagt Ernst und sieht auch hier wieder etwas Positives: "Das bestärkt mich in meinem Tun. Wenn ich mehr Leute erreiche, dann tue ich was richtig. Je mehr Hasskommentare, umso mehr Leute erreiche ich und kann darauf aufmerksam machen."  Wichtig ist beiden, dass sie nahbar sind. "Wenn ich zurückrechne und dran denke, wie ich 14 oder so war, ob mir das nicht geholfen hätte, wenn ich eine Person gehabt hätte, die sich so einsetzt. Ich hätt wirklich nur einen gebraucht, der mir sagt 'das passt schon'. Ich hab lang geglaubt, dass ich sowieso abnehmen muss, bevor ich Musikerin werden kann", erzählt PÄM, die in Niederösterreich lebt. Ein Punkt, an dem Ernst nachdenklich wird. "Das stimmt, ich habe niemanden zum Festhalten gehabt. Deswegen hab ich vielleicht beschlossen: Ich mach das jetzt!"